Donnerstag, 25. April 2024
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Grüne Andersrum feiern ihren 25. Geburtstag

Vom Arbeitskreis "Menschenrechte für LesBiSchwule und Transgender-Personen" zur erfolgreichen Teilorganisation

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Die Grünen Andersrum, die LGBTI-Organisation der Grünen, feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. Nun blicken prominente Mitglieder der Teilorganisation auf das letzte Vierteljahrhundert zurück. Begonnen hat die Geschichte beim Grünen Bundeskongress 1996 in Linz – als die spätere Staatssekretärin Ulrike Lunacek und Gernot Wartner von den oberösterreichischen Grünen einen Antrag auf „Einrichtung eines Arbeitskreises ‚Menschenrechte für LesBiSchwule und Transgender-Personen‘“ stellten.

„Uns war klar, dass wir uns innerparteilich organisieren müssen, um gesellschaftspolitisch weiterzukommen“

 „Uns war damals klar, dass wir uns auch innerparteilich organisieren müssen, wenn wir gesellschaftspolitisch weiterkommen wollen. Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, hat sich die LGBTIQ-Bewegung in den letzten Jahrzehnten mühsam erkämpft“, sagen Lunacek, die im Jahr zuvor als erste offen lesbische Politikerin für den Nationalrat kandidiert hatte, und Wartner heute: „Und die Grünen Andersrum, die innerhalb der Grünen zu einer der beliebtesten und profiliertesten Teilorganisationen wurden, sind dabei immer Seite an Seite mit der Community gestanden.“

„Wenn man auf die letzten 25 Jahre zurückblickt, erkennt man, wie viel wir in so kurzer Zeit gemeinsam mit der Community erreichen konnten“, ergänzt Marco Schreuder, Bundesrat der Grünen. Der gebürtige Niederländer ist 2005 als erster offen schwuler und gleichgeschlechtlich verheirateter Politiker Österreichs angetreten. Damals sei Homosexualität noch ein Tabu-Thema gewesen, erinnert er sich: „‚Ehe für alle’ klang damals wie Science Fiction. Heute sind offen lesbische und schwule Abgeordnete ganz selbstverständlich im Nationalrat und Bundesrat vertreten.“

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Auch außerhalb der Ballungsräume wollen die Grünen Andersrum positive Vorbilder sein

Dabei bemühen sich die Grünen Andersrum, auch außerhalb der Ballungszentren vertreten zu sein. Denn: „LGBTIQ-Menschen gibt es jedoch überall, in jedem Dorf, jedem Verein und jeder Familie am Land. Gerade im ländlichen Raum, in dem Anonymität de facto nicht existiert, sind positive ‚Role-Models‘ umso wichtiger“, so der Salzburger Klaus Horvath-Unterdorfer, der seit kurzem gemeinsam mit Ewa Ernst-Dziedzic an der Spitze der Grünen LGBTI-Organisation steht – und er erklärt: „Unser Einsatz in diesen Regionen ist oftmals eng verbunden mit Spezialist*innen in Coming-Out-Hilfe und Suizidprävention.“

Ernst-Dziedzic, die auch im Nationalrat Sprecherin der Grünen für Außenpolitik, LGBTIQ und Menschenrechte ist, verweist auf die Erfolge der Grünen für die Community in der Regierung. „Ich freue mich, dass seit der Grünen Regierungsbeteiligung endlich Hate Crimes an LGBTIQ-Personen von der Polizei statistisch erfasst werden und Polizei-Beamt*innen flächendeckend auf dieses wichtige Thema geschult wurden. Auch die Umsetzung der sechs Optionen beim Geschlechtseintrag und Schulungen von Asylrechtsberater*innen durch spezialisierte NGOs sind wichtige Verbesserungen im LGBTIQ-Bereich“, erklärt sie.

Doch der Kampf um gleiche Rechte ist noch nicht zu Ende – und ist dabei auch innerhalb der eigenen Einflusssphäre zu führen, wie der Kampf um die Aufhebung von Diskriminierungen für schwule und bisexuelle Männer bei der Blutspende beweist. Und auch die Grünen haben sich beim fehlenden Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Orientierung außerhalb der Arbeitswelt die Zähne am Koalitionspartner ausgebissen – die ÖVP verhindert dieses Leveling Up seit Jahren.

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