Samstag, 20. April 2024
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Fünf Tote bei Amoklauf in queerem Nachtclub in Colorado

Der Täter konnte gestellt werden - das Motiv ist noch unklar

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In Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado hat ein Attentäter in einem queeren Nachtclub nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen erschossen und 18 Menschen zum Teil schwer verletzt. Der Angreifer wurde demnach ebenfalls verwundet. Über ein mögliches Motiv gibt es noch keine Informationen.

Der Amoklauf soll sich kurz vor Mitternacht Ortszeit im „Club Q“ ereignet haben. „Ich hatte Angst, dass ich sterben würde“, schilderte ein Barkeeper des „Club Q“ dem britischen Mirror  den Vorfall: „Nach ein oder zwei Minuten war ich mir nicht sicher, ob es vorbei war oder nicht, also stand ich auf und beschloss, zu fliehen. Ich fand einen Mann auf dem Boden liegend, dem in den Hals geschossen wurde.“

Die Behörden hätten ab 23.56 Uhr „zahlreiche“ Notrufe bekommen und seien dann zum Nachtclub gefahren, sagte Lieutenant Pamela Castro, Pressesprecherin der Polizei in Colorado Springs, bei einem Pressebriefing vor dem Nachtclub. 

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Vier Minuten später sei der erste Polizeiwagen vor dem Club angekommen, der Verdächtige sei zwei Minuten nach Mitternacht verhaftet worden, so Castro später. Zuvor hatten ihn offenbar schon mehrere Gäste überwältigt. 

Der Club dankt Gästen, die den „Hass-Anschlag beendet haben“

Auf seiner Facebook-Seite dankt der „Club Q“ „den schnellen Reaktionen der heldenhaften Kunden, die den Bewaffneten überwältigt und dessen Hass-Anschlag beendet haben“. Auch der Polizeichef von Colorado Springs, der Bürgermeister und der Gouverneur von Colorado danken den Gästen. Sie hätten durch ihren Einsatz größeres Blutvergießen verhindert.

Weiters heißt es: „Wir sind erschüttert über den sinnlosen Anschlag auf unsere Gemeinschaft. Unsere Gebete und Gedanken sind bei allen Opfern und ihren Familien und Freunden.“

Der Tatverdächtige ist verletzt und in Untersuchungshaft

„Wir haben eine Person ausfindig gemacht, von der wir glauben, dass es sich um den Verdächtigen handelt“, bestätigt Castro. Dieser Mann werde gerade medizinisch behandelt, befinde sich aber bereits in Untersuchungshaft. Ob er bei den 18 Verletzten mitgezählt wurde, ist unklar.

„Wir werden noch viele Stunden hier sein“, zitiert sie der Nachrichtensender CNN . Auch das FBI werde die lokalen Behörden unterstützten. Castro betonte, dass die Ermittlungen gerade am Beginn seien und sich auch die Opferzahlen noch ändern könnten. Das Gebiet um den Club ist für Polizei und Rettungskräfte großräumig abgesperrt. 

Der Feuerwehrhauptmann von Colorado Springs, Mike Smaldino, sagte, dass 11 Krankenwagen vor Ort waren, nachdem mehrere Notrufe eingegangen waren. Die Verletzten seien in mehrere Krankenhäuser der Gegend gebracht worden, so Castro.

Das Motiv für den Amoklauf ist noch unklar

Das Motiv für die Tat ist noch unklar. Allerdings hatte der Club eine Veranstaltung anlässlich des heutigen „Transgender Day of Rememberance“, dem Tag zur Erinnerung an die Opfer von Transfeindlichkeit, geplant. „Wir feiern den Transgender Day of Remembrance mit einer Vielzahl von Geschlechteridentitäten und Performancestilen“, so der Club auf Facebook.

Die Polizei hat um 8.00 Uhr Ortszeit – das ist 16.00 Uhr unserer Zeit – eine Pressekonferenz abgehalten, bei der unter anderem auch die Identität des Tatverdächtigen bekanntgegeben wurde.

Der Angriff erinnert an einen Anschlag auf das „Pulse“ in Orlando im Jahr 2016. Damals tötete ein islamistischer Attentäter 49 Menschen und verwundete 53, nachdem er sich zum „Islamischen Staat“ bekannt hatte. Und erst vor wenigen Wochen hatte ein 19-jähriger Rechtsradikaler in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zwei Menschen aus Hass auf sexuelle Minderheiten erschossen.

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