Donnerstag, 25. April 2024
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„Schwulen-Clubs“ und Pornos: Neues Buch über Benedikts Erbe

Auch nach seinem Tod macht der emeritierte Papst Benedikt XVI. Schlagzeilen durch seine schwulenfeindlichen Ansichten. In einem nun erschienenen Buch warnt er vor „Schwulen-Clubs“ innerhalb der Kirche.

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Zu Silvester 2022 verstarb der emeritierte Papst, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, im Alter von 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Dort verbrachte er die Zeit seit seinem Rücktritt. Nun ist in Italien ein Buch erschienen, in dem alle Schriften gesammelt sind, die in dieser Zeit erschienen sind.

Das Buch sollte erst nach seinem Tod erscheinen

Auf 204 Seiten, in sechs Kapiteln gegliedert, schrieb Benedikt „Was ist Christenheit. Ein fast geistliches Testament“. Er hatte verfügt, dass dieses Buch erst nach seinem Tod erscheinen dürfe. „Ich für meinen Teil möchte im Leben nichts mehr veröffentlichen“, so Ratzinger: „Die Wut der Kreise gegen mich in Deutschland ist so groß, dass das Erscheinen jedes meiner Worte sofort ein mörderisches Geschrei ihrerseits auslöst“

Und für Aufregung wird das, was Benedikt in diesem Buch schreibt, auf jeden Fall sorgen. Denn er widmet sich ausführlich dem Thema Homosexualität innerhalb der Kirche – oder dem, was er darüber erfahren haben will.

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„Homosexuelle Clubs“ veränderten die Atmosphäre in den Priesterseminaren

„In verschiedenen Seminaren haben sich homosexuelle Clubs gebildet, die mehr oder weniger offen agierten und die Atmosphäre in den Seminaren deutlich veränderten“, schreibt Benedikt beispielsweise. Das soll vor allem Priesterseminare in den USA betreffen.

So soll ein US-Bischof, „der zuvor Rektor war“, seinen Seminaristen erlaubt haben, „pornografische Filme zu zeigen, vermutlich in der Absicht, ihnen damit zu ermöglichen, sich gegen glaubenswidriges Verhalten zu wehren“, vermutete Benedikt.

Außerdem wären die Seminaristen dort bei gemeinsamen Mahlzeiten „mit verheirateten Pastoralvertretern zusammen“, teilweise von deren Frauen und Kindern begleitet. Der Schluss des emeritierten Papstes: „Das Klima im Seminar konnte der priesterlichen Ausbildung nicht helfen“.

Die Warnung vor diesen „Clubs“ ist nicht neu

Mit der Erwähnung von „homosexuellen Clubs“ schließt der verstorbene Ex-Papst an eine Diktion an, die unter erzkonservativen Katholiken durchaus bekannt ist. So wurde der polnische Priester und Publizist Dariusz Oko letztes Jahr in Deutschland zu einer Geldstrafe verurteilt: Er hatte in einem Artikel über angebliche „homosexuelle Cliquen“ geschrieben und schwule Priester als „Krebsgeschwür“ und „Homomafia“ verunglimpft.

Vielleicht liegt auch darin ein Grund, warum Benedikt das Buch, das vom italienischen Theologen Elio Guerriero und dem früheren Privatsekretär Benedikts, Kurienerzbischof Georg Gänswein, herausgegeben wurde, nur auf Italienisch veröffentlicht sehen wollte.

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