Samstag, 20. April 2024
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Vienna Pride: Für Neos-Wiederkehr ohne Village „noch breiter und vielfältiger“

In einem Monat startet die Vienna Pride - dieses Mal ohne Village am Rathausplatz. Die dafür Verantwortlichen versuchen, das Chaos darum schönzureden. Das sorgt für Kritik.

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Nun ist es endgültig: In jenem Jahr, in dem die LGBTI-Community unter Druck wie selten zuvor steht, wird eines der sichtbarsten Zeichen dieser Community in Wien fehlen. Das steht nun, nach der Präsentation des Pride-Programms, fest.

Nun ist es fix: Das Pride Village wird es diesen Jahr nicht geben

Dass das beliebte Pride Village, das normalerweise zwei Wochen lang am Rathausplatz seine Zelte aufschlägt, dieses Jahr nicht stattfinden kann, haben die Organisator:innen rund um die HOSI Wien bereits Anfang März angekündigt. Die Förderung der Stadt Wien würde nicht reichen, hieß es. 

Im Büro des zuständigen Stadtrats, Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den Neos, wollte man das so nicht hinnehmen. Die Fördermittel seien erhöht worden und die Veranstaltung damit „sehr gut durchführbar“ gewesen, hieß es dort. Für Wiederkehr war die Absage „nicht nachvollziehbar“, sein Parteikollege Thomas Weber kritisierte, dass es die HOSI nicht schaffe „das Pride Village auf die Beine zu stellen“.

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„Neu gedacht“ und „Community Village“

Nun haben Stadt Wien und HOSI Wien im Wiener Rathaus das Programm der Vienna Pride offiziell vorgestellt – und das Debakel dabei schöngeredet. Das Pride Village wurde gemeinsam „neu gedacht“, heißt es aus dem Rathaus, stattdessen gebe es ein „Community Village“. 

Dabei soll es sich nach Informationen von GGG.at um eine Mini-Version im Rahmen einzelner Veranstaltungen wie dem Pride Run oder der Regenbogenparade handeln. Darin könne sich die Community „bei zahlreichen Aktivitäten vernetzen und austauschen“.

Pride-Empfang in den Arkaden statt breite Sichtbarkeit

Zusätzlich lädt die Stadt Wien am 15. Juni zum Pride-Empfang in den Arkadenhof des Rathauses ein um auch hier „Vernetzung und Austausch auf vielen Ebenen“ zu ermöglichen. Als weiteres Zusatzangebot findet einen Tag später eine Pride-Konferenz im Rathaus statt.

„Uns alle verbindet das gemeinsame Ziel, die Community in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Daher freue ich mich besonders, dass wir die Pride gemeinsam noch breiter und vielfältiger aufstellen können und ins Wiener Rathaus holen“, freut sich Wiederkehr nun.

Heftige Kritik von den Grünen

Für die Grünen unverständlich: „Wiederkehr macht einen auf Friede, Freude, Eierkuchen und lädt ins Rathaus ein. Seine Aufgabe als Stadtrat ist jedoch, Lösungen für die finanzielle Zukunft des Herzstückes der Pride zu finden“, fordert Emir Dizdarević, Sprecher der Grünen Andersrum Wien.

Denn noch immer sei offen, ob und in welcher Höhe Vienna Pride und Pride Village küftig gefördert werden, mahnt Jennifer Kickert, LGBTIQ+ Sprecherin der Grünen Wien: „Diese Informationen auch mit der Community zu teilen, sehen wir sehr wohl als Aufgabe des LGBTIQ+ Stadtrates.“

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