Freitag, 26. Juli 2024
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Ein Jahr Affenpocken (Mpox) in Österreich: Die Gefahr bleibt

Auch, wenn in Österreich die Welle an Affenpocken/Mpox-Erkrankungen praktisch zum Erliegen gekommen ist: Die Gefahr einer weiteren Epidemie iest noch nicht gebannt.

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Heute vor einem Jahr wurde in Österreich der erste Affenpocken-Fall gemeldet – etwa drei Wochen, nachdem in Großbritannien der erste Fall in Europa bekannt wurde und wenige Tage nach dem ersten bekannten Fall in Deutschland.

In diesem Jahr wurde erst eine einzige Infektion gemeldet

Bis jetzt wurden 328 Fälle der Erkrankung, die heute als Mpox bezeichnet wird, in Österreich gemeldet. Die große Mehrheit der Infizierten waren Männer, die Sex mit Männern haben. Weniger als ein Prozent der Menschen, die sich mit Mpox angesteckt hatten, waren Frauen, Jugendliche oder Kinder.

Doch auch, wenn bei uns im Jahr 2023 erst ein einziger Fall gemeldet wurde: Es zahlt sich aus, vorsichtig zu bleiben. Auch, wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Mpox seit kurzem nicht mehr als „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ einstuft.

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Mehr Infektionen durch mehr Veranstaltungen?

In Deutschland befürchtet das Robert Koch-Institut (RKI), dass die Zahl der Affenpocken-Infektionen steigen könnte, wenn jetzt im Frühling wieder mehr Veranstaltungen mit vielen Teilnehmer:innen stattfinden. Und mit jeder Infektion steigt das Risiko einer gefährlichen Mutation.

„Wir könnten in drei Jahren eine Virusvariante haben, die deutlich weniger gut einzudämmen ist – das ist ein echtes Risiko“, warnt eshalb auch Rosamund Lewis, Mpox-Expertin der WHO, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Expert:innen fürchten, das Virus könnte sich verändern

„Das Virus könnte sich verändern, ansteckender werden oder eine anfällige Bevölkerungsgruppe infizieren, die bisher verschont geblieben ist“, wie etwa Schwangere oder Kleinkinder, ergänzt Sylvie Briand, Direktorin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorbereitung in Genf.

Vor dem Ausbruch im letzten Jahr war das Virus nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt. Doch plötzlich breitete es sich über die gesamte Erde in 111 Ländern aus. Insgesamt wurden mehr als 87.000 Mpox-Fälle gemeldet, 130 Menschen starben an der Infektion. „Es ist Besorgnis erregend, dass es aus seiner ökologischen Nische in Zentral- und Westafrika herausgetreten ist“, so Briand weiter.

Affenpocken/Mpox: Das sind die Symptome, so schützt man sich

Zu den Symptomen von Mpox zählen plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten und häufig auch Lymphknotenschwellungen. Etwas später kommt ein pockentypischer Ausschlag dazu. Normalerweise beginnt er im Gesicht, bei den im letzten Jahr aufgetretenen Formen beginnt er auch oft vereinzelt im Genitalbereich.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Mpox ist verwandt mit den seit den 1980er Jahren ausgerotteten klassischen Menschenpockenviren, die über Jahrhunderte gewütet hatten. Es gibt drei Impfstoffe, die das Risiko einer Ansteckung deutlich verringern. Diese sind ausreichend vorhanden. Auch die Impfung gegen Menschenpocken, die in Österreich bis 1981 verpflichtend war, bietet einen bestimmten Schutz.