Samstag, 27. Juli 2024
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[Video] Prague Pride: 60.000 feiern für die Ehe-Öffnung

Unter Beteiligung von Regierungsmitgliedern haben am Samstag zehntausende Menschen bei der Parade der Prague Pride teilgenommen. Hauptthema der Demonstration war die Forderung nach der Öffnung der Ehe in Tschechien.

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Etwa 60.000 Menschen haben am Samstag in Prag für die Rechte sexueller Minderheiten demonstriert, viele von ihnen in bunten Kostümen. Unter ihnen waren auch prominente Politiker:innen wie Innenminister Vit Rakušan und Außenminister Jan Lipavský. Damit ist es die größte Pride-Parade in den Ländern des ehemaligen Ostblocks.

Die Parade war Höhepunkt des Prague Pride Festivals

Die Demonstration, die ohne Zwischenfälle verlief, war der Höhepunkt des eine Woche dauernden Prague Pride Festivals. Dieses bot unter anderem einen Pride Park auf der Schützeninsel und zahlreiche Veranstaltungen, wie ein Kurzfilmkino, Fotoausstellungen oder eine Lesung queerer Poesie. Auf die Werte der Demokratie sollte ein Workshop unter dem Titel „Hassreden und Lösungsmöglichkeiten“ hinweisen.

Bestimmendes politisches Thema der Parade war die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare in Tschechien. Diese wird von der Bevölkerung unterstützt: Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts zufolge befürworten 58 Prozent der Tschech:innen die Öffnung, 38 Prozent waren dagegen und vier Prozent unentschlossen.

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Die Öffnung der Ehe ist im Parlament umstritten

Die Öffnung der Ehe wird auch gerade im tschechischen Parlament diskutiert. Ein entsprechender Gesetzesentwurf passierte das Abgeordnetenhaus Ende Juni zwar in erster Lesung, eine endgültige Mehrheit ist allerdings nicht sicher. So wurde auch ein Gesetzesentwurf weitergereicht, der die Ehe als Verbindung von Mann und Frau festlegen möchte. Welche Strömung sich letztendlich durchsetzen wird, ist noch unklar.

Ganz ohne Protest gegen die bunte Demonstration ging es aber auch dieses Jahr nicht: Etwa ein Dutzend Gegendemonstrant:innen protestierte Medien zufolge gegen die Prague Pride. Sie hielten Bänder mit Sprüchen wie „Tschechien ist nicht Sodom“ hoch.