Sonntag, 28. April 2024
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Österreich: Bischöfe für Segnung schwuler und lesbischer Paare

Die österreichischen Bischöfe begrüßen die Entscheidung des Vatikans, dass gleichgeschlechtliche Paare künftig auch gesegnet werden dürfen.

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Gestern, Montag, hat der Vatikan überraschend bekanntgegeben, dass die Segnung schwuler und lesbischer Paare in der römisch-katholischen Kirche doch erlaubt sei, wenn sie sich deutlich von einer Eheschließung unterscheide. Ein Kurswechsel, der in Österreich positiv gesehen wird.

Der Salzburger Erzbischof Lackner hat die Entscheidung „mit Freude aufgenommen“

Er habe die Bekanntgabe des Glaubensdikasteriums „mit Freude aufgenommen“, sagte etwa der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der auch Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz ist. Segnen sei ein Grundbedürfnis, „das grundsätzlich niemandem verwehrt werden darf – wie Brot“, so Lackner.

An der kirchlichen Lehre, dass nur heterosexuelle Paare heiraten können und Sex nur innerhalb der Ehe erlaubt sei, ändere das nichts. Allerdings wolle die Kirche „Paaren in außerregulären Lagen, die in Treue und Liebe zueinander stehen, Gutes im Namen Gottes zusprechen“, so der Erzbischof.

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Positive Signale auch aus der Steiermark und Kärnten

Ähnlich äußerte sich auch der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Die vatikanische Erklärung „Fiducia supplicans“ halte fest, was Segen bedeute: „Wer um den Segen bittet, zeigt, dass sie oder er oder beide die heilbringende Gegenwart Gottes brauchen, und dieser Segen darf nicht verweigert werden“, so der Bischof der Diözese Graz-Seckau.

Auch der Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz bezeichnet die Grundsatzerklärung als „wichtigen Schritt für eine offene Kirche“. Er sei „froh und dankbar“, dass diese Wende innerhalb von zwei Jahren möglich war. Im Februar 2021 hatte die Glaubensbehörde die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare noch untersagt, was „viele Menschen zurecht verletzt und gekränkt hat“.

Für den Klagenfurter Bischof sei es „immer ganz klar gewesen, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht als Christen zweiter Klasse angesehen werden dürfen“. Dazu bräuche es “ viel gegenseitige Toleranz, Akzeptanz und Wertschätzung – nicht nur in Form von Worten, sondern vor allem in Form von Taten sowie seelsorglichen und liturgischen Handlungen“.

Burgenlands Bischof Zsifkovics will selbst gleichgeschlechtliche Paare trauen

Der burgenländische Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics kündigt gegenüber dem ORF Burgenland sogar an, selbst gleichgeschlechtliche Paare segnen zu wollen. „Wenn ich daran denke, was und wen wir alles segnen, dann denke ich, dass es möglich ist, und dass es sinnvoll ist“, so der Eisenstädter Bischof.

Auch für die deutschen Bischöfe ist die Erlaubnis zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu begrüßen. Das Dokument nehme sich „in pastoraler Perspektive und in einer theologisch maßvollen und unaufgeregten Sprache“ einer wichtigen Fragestellung an, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, am Montag.

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