Samstag, 27. April 2024
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Katholische Priester dürfen gleichgeschlechtliche Paare segnen

Verwechslung mit der Ehe muss aber ausgeschlossen sein

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Schwule und lesbische Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde hat heute, Montag, unter dem Titel „Fiducia supplicans“ (Das flehende Vertrauen) eine Grundsatzerklärung veröffentlicht, wonach katholische Geistliche unverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare segnen dürfen.

Verwechslung mit der Ehe muss ausgeschlossen werden

Dabei müsse eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden, so der Text. Hier ändern sich die Regeln der Kirche nicht: Zuletzt hatte Papst Franziskus im September 2021 eine Öffnung des römisch-katholischen Ehesakraments für schwule und lesbische Paare ausgeschlossen. Auch darf ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen.

Noch im Februar 2021 hatte die vatikanische Glaubensbehörde mitgeteilt, Segnungen homosexueller Paare seien in der römisch-katholischen Kirche nicht möglich. Der geltenden Lehre der Kirche sind zwar homosexuelle Empfindungen an sich seine Sünde, gleichgeschlechtliche intime Handlungen seien aber „in sich nicht in Ordnung“. Das Ausleben der Sexualität sei der Ehe vorbehalten, die nur von einem Mann und einer Frau geschlossen werden könne.

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Die Kirche hat ihre Definition eines Segens unter Franziskus „erweitert und angereichert“

Allerdings habe die Kirche zuletzt ihr Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Licht der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus „erweitert und angereichert“, erklärt Kardinal Victor Fernandez, der Präfekt der Glaubensbehörde.

Damit sei es möglich, „Paare in regelwidrigen Situationen und Paare desselben Geschlechts zu segnen, ohne damit ihren Status offiziell zu bestätigen oder die seit jeher gültige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu ändern“.

Mit dem Kurswechsel trägt der Vatikan auch der Realität in zahlreichen Pfarren Rechnung, die sich geweigert haben, sich an das Verbot der Segnungen zu halten. So gibt es etwa in Deutschland bereits jetzt mehr als hundert Pfarren, die gleichgeschlechtliche Paare segnen.

Die Erklärung wurde in mehreren Sprachen veröffentlicht, darunter auch auf Deutsch. Sie trägt die Unterschrift von Fernandez und wurde von Papst Franziskus ausdrücklich genehmigt.

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