Samstag, 27. April 2024
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Franziskus: Kein Ehesakrament für schwule und lesbische Paare

"Zwingt die Kirche nicht, ihre Wahrheit zu verleugnen"

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Papst Franziskus schließt eine Öffnung des römisch-katholischen Ehesakraments für schwule und lesbische Paare weiterhin aus. Die Ehe sei ein Sakrament, die Kirche habe nicht die Befugnis es zu ändern, so das Oberhaupt der Katholiken.

Eine rechtlich minderwertige Absicherung ist für den Papst in Ordnung

Franziskus betonte am Mittwoch auf dem Rückflug aus der Slowakei vor Journalisten, es sei wichtig, Menschen anderer sexueller Orientierung zu helfen – allerdings ohne der Kirche Sachen aufzudrängen, die dort nicht funktionierten. 

Wenn ein gleichgeschlechtliches Paar das Leben zusammen verbringen möchte, gebe es staatliche Möglichkeiten, sie zu unterstützen, so der Papst. Als Beispiel nannte er den französischen Zivilpakt (PACS), der allerdings erheblich weniger Rechte hat als die Zivilehe.

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„Aber bitte zwingt die Kirche nicht, ihre Wahrheit zu verleugnen“, sagte er weiter: „Die Ehe ist die Ehe“, machte Franziskus seinen Standpunkt noch einmal klar. Ob er damit nur die kirchliche Ehe oder auch die staatliche Zivilehe meint, geht aus den Stellungnahmen nicht hervor. 

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Als Erzbischof von Buenos Aires hatte der heutige Papst allerdings deutlichere Worte gewählt: Als die Zivilehe in dem südamerikanischen Land geöffnet werden sollte, rief er gleichsam zu einem „Gotteskrieg“ auf: In einem Brief an die Klöster sprach Bergoglio von einer „Intrige des Vaters der Lügen, die die Kinder Gottes verwirren und hinters Licht führen soll.“ „Vater der Lügen“ ist in der Bibel ein Ausdruck für den Teufel.

Auch als Papst sind seine Aussagen zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften widersprüchlich. „Wenn eine Person homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?“, sagte Franziskus kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013.

Lesben und Schwule können für den Papst prinzipiell keine Familie bilden

Doch die Hoffnung vieler homo- und bisexueller Katholiken nach einem offeneren Kurs erfüllte sich bis jetzt nicht. So erklärte Franziskus etwa im Jahr 2018, dass Lesben und Schwulen grundsätzlich keine Familien bilden könnten. Kurz darauf riet er Eltern homosexueller Kinder, diese zum Psychiater zu bringen. Auch bezeichnete er Kampagnen für eine Öffnung der Zivilehe als „Weltkrieg“ gegen die heterosexuelle Ehe.

Franziskus war zuvor auf einer gut viertägigen Reise nach Budapest und in der Slowakei unterwegs. Am Mittwochnachmittag landete sein Flugzeug in Italiens Hauptstadt Rom.

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