Sonntag, 28. April 2024
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Kommt das große Fußballer-Coming-out am 17. Mai?

Der 17. Mai könnte für den Fußball ein historischer Tag werden: Wie der schwule Ex-Fußballer Marcus Urban ankündigt, soll es an diesem Tag ein Gruppen-Coming-out von aktiven Spielern aus mehreren Ländern geben.

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Zehntausende Männer spielen weltweit professionell Fußball – als schwul oder bisexuell geoutet hat sich nur eine Handvoll, zuletzt der tschechische Nationalspieler Jakub Jankto vor einem Jahr. Das könnte sich in drei Monaten nachhaltig ändern.

Gemeinsames Coming-out am internationalen Tag gegen Homophobie

Denn der schwule Ex-Fußballer Marcus Urban, der sich im Jahr 2007 geoutet hatte, kündigt für den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homo- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT), ein gemeinsames Coming-out mehrerer aktiver Spieler an.

„Es wollen sich Personen outen aus Österreich, Deutschland und England. Im Moment – das beginnt sich zu sammeln. Ich freue mich über den Prozess, der tatsächlich auch ein bisschen aufwühlend ist. Aber ich freue mich riesig über das Vertrauen, das entgegengebracht wird“, so Urban gegenüber RTL .

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Die letzten Versuche scheiterten zum Teil auf den letzten Metern

In der Vergangenheit hat es bereits mehrere ähnliche Versuche gegeben. „Bisher sind sie immer gescheitert, weil sich die Spieler uneinig waren oder einige Angst hatten“, erklärte der 52-Jährige vor wenigen Wochen. Doch diesmal hat Urban aber einen Plan, der Coming-outs von Fußballprofis nachhaltig ermöglichen soll.

So soll der 17. Mai nur die erste Möglichkeit sein, sich öffentlich und als Teil einer Gruppe zu outen. Danach soll es jeweils am 17. jeden Monats möglich sein. Von dem Angebot sollen sich nicht nur Fußballer angesprochen fühlen, sondern alle Sportler, unabhängig vom Geschlecht und der Sportart. Auch Mitarbeiter, Trainer und Funktionäre sollen sich beteiligen können.

Mit der Kampagne „Sports Free“ will Urban Sportler:innen ermutigen

Urbans Einschätzung: „Es ist überhaupt kein Thema mehr, ob man homo- oder heterosexuell ist. Aber im Fußball hat sich das eben noch verhärtet. Das ist so geblieben. Allerdings ist es am Bröckeln“, sagt er dem SWR . Daran will er auch mit der Kampagne „Sports Free“ arbeiten.

„Wir bauen eine digitale Bilderwand, wo die Personen des Profisports das individuell gestalten können – als Video, als Text, als Avatar. Sie können sich gleich mit Partner oder Partnerin zeigen oder als Gruppe mit Freunden“, erklärt Urban.

„Am Ende wollen wir das Ganze aber trotzdem als Gruppe über die Bühne bringen, um die entstehende Aufmerksamkeit auf mehrere Schultern zu verteilen“, fügt er hinzu. Dafür hätten mehrere Bundesliga-Vereine, etwa Borussia Dortmund, der VfB Stuttgart, der SC Freiburg und der FC St. Pauli, schon hohe Beträge gespendet.

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