Sonntag, 5. Mai 2024
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Freund eines Opfers von Tel Aviv könnte ausgewiesen werden

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Thomas Schmidt, der Lebensgefährte des bei einem Anschlag in Tel Aviv getöteten Nir Katz, könnte nach vier Jahren aus Israel ausgewiesen werden. Das berichtet die Berliner „tageszeitung“ (taz).

Denn der Deutsche durfte nur als Partner von Katz länger im Land bleiben, nach dessen Tod gilt der Anfang 20-Jährige für die israelischen Behörden als Tourist. Als solcher darf er drei Monate im Land bleiben. Sondergenehmigungen gibt es für Leute, die in Israel arbeiten oder in einer festen Partnerschaft leben – auch ohne Trauschein. Nir und Thomas wohnten zusammen in einem Vorort von Tel Aviv. Thomas war als Sozialarbeiter tätig. Der um ein paar Jahre ältere Nir betreute homosexuelle Jugendliche. Als er sich vor zwei Monaten mit seiner Gruppe im Keller eines Lesben- und Schwulenzentrums in Tel Aviv zusammengesetzt hat, kam ein Unbekannter und schoss wild um sich. Dabei starben Nir Katz und ein 16-jähriges Mädchen. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.

Unterstützung für Schmidts Wunsch, in Israel zu bleiben, kommt von seiner Schwiegermutter: Ila Katz stellte sich sofort hinter den Freund ihres Sohnes. Thomas enges Verhältnis zur Familie Katz ist mit ein Grund für seinen Wunsch, in Israel zu bleiben. „Wir sind uns darüber bewusst, dass wir vor einem langen Weg voller bürokratischer Hindernisse stehen“, sagte die Mutter voller Entschlossenheit der Zeitung „Jediot Ahronot“.

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Erster Erfolg des Kampfes: Die Aufenthaltsgenehmigung für Thomas Schmidt wurde um drei Monate verlängert, das Innenministerium will en Fall neu prüfen. Die aktuelle Stimmung im Land könnte nach Meinung der „taz“ dabei dem jungen Deutschen zugute kommen: Politiker fast aller Fraktionen hatten sich nach dem Gewaltakt in Tel Aviv mit den Homosexuellen solidarisiert.

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