Freitag, 19. April 2024
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Erneut Regenbogenflagge in Vorarlberg abgefackelt

Doch dadurch lässt sich die Junge Kirche Vorarlberg nicht einschüchtern...

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Erneut ist in Vorarlberg eine Regenbogenfahne an einer kirchlichen Einrichtung angezündet worden. Und auch, wenn sich die Aktivist:innen von dem Vandalenakt nicht entmutigen lassen, sehen die Grünen Handlungsbedarf im Ländle.

Die Flagge am Diözesanhaus in Feldkirch wurde abgefackelt

So wurde in der Nacht auf Mittwoch die Flagge am Diözesanhaus in Feldkirch niedergebrannt. Die Flagge hing dort aus einem Fenster im ersten Stock, bei dem Anschlag wurde auch eine Jalousie im Erdgeschoß des Diözesanhauses beschädigt.

Das Hissen der Regenbogenflagge war eine Aktion der Jungen Kirche Vorarlberg, die auch auf Facebook von dem Brandanschlag berichtete. Dass die Flagge angezündet wurde, finden die Aktivist:innen „sehr schade, nicht um die Flagge (wir hängen gleich eine Neue auf), sondern um die Zeichen, die da jemand setzt“.

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Die Junge Kirche Vorarlberg hat eine deutliche Botschaft an den Brandstifter

Man stehe für eine liebevolle Kirche, in der alle Platz haben, heißt es im Posting, das unter unter dem Hashtag „#loveislove“ steht. Dem/der Brandstifter:in richtet die Junge Kirche Vorarlberg aus: „Überlege dir, was es über dich aussagt, wenn du den Regenbogen, das Zeichen der Hoffnung (der uns Christen an den Bund zwischen den Menschen und Gott erinnern soll) anzündest…“

Bereits in der Nacht auf Dienstag wurde in Hard eine Regenbogenflagge, die vor der Kirche gehisst wurde, von Unbekannten angezündet. Dabei würde auch die Halterung der Fahne beschädigt. Die Pfarre Hard hatte die Flagge als Zeichen der Toleranz gehisst, nachdem die Glaubenskongregation der römisch-katholischen Kirche die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare als unvereinbar mit dem Willen Gottes verboten hatte.

Immer mehr Vorfälle mit Regenbogenflaggen vor Kirchen

In der Nacht auf Sonntag wurde eine Regenbogenflagge, die aus dem gleichen Grund gehisst wurde, auf dem Kirchplatz in Feldkirch Altenstadt gestohlen. Auch hier gibt es keine Spur auf die möglichen Täter:innen. Dafür hat der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch von der SPÖ in der Landeshauptstadt gleich vier Regenbogenflaggen in der Rathausstraße aufhängen lassen. Sie sollen ein Zeichen der Solidarität und gegen Hass und Diskriminierung sein, so Ritsch.

Bereits gestern hat Ritschs Stellvertreterin, die Grüne Gleichstellungssprecherin Sandra Schoch, betont: „Diese Randale zeigen vor allem eines: Gewalt gegenüber der LGBTIQ+-Community ist leider noch immer ein Problem in unsere Gesellschaft, das wir entschlossen weiter bekämpfen müssen. Es gibt viel zu tun!“ Während die einen mit Worten zündelten, zündeten andere die Regenbogenfahne wirklich an: „Dieser Hass – in welcher Form auch immer – hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“, so Schoch.

Schon zuvor hatte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs die Absage des Vatikans an die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare kritisiert. „Die Katholische Kirche in Vorarlberg und ich stehen für eine Kirche, in der alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung einen Platz haben“, so der Bischof bereits in der letzten Woche. Er halte eine Neupositionierung der Kirche zu dem gesamten Thema für notwendig, so Elbs weiter. „Kirche ist Heimat für alle Menschen. Niemandem von uns steht es zu, über die Lebensform anderer zu urteilen“

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