Montag, 29. April 2024
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Ukraine: Die LGBTI-Community hilft auch über Dating-Apps

Welle der Unterstützung, auch aus Österreich

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Die LGBTI-Community hilft Geflüchteten aus der Ukraine: Große Dating-Apps wie Romeo und Grindr haben ihre User:innen zur Hilfe aufgerufen – und die Resonanz ist atemberaubend. In Wien unterstützt unter anderem die Vienna Pride die Koordination der Hilfsangebote.

Romeo: Hunderte Hilfsangebote in der Gruppe „Shelter for Ukraine“

Die in Berlin und Amsterdam ansässige Dating-App Romeo hatte dazu vor einigen Tagen eine offizielle Gruppe mit dem Titel „Shelter for Ukraine“  gestartet. Sie sollte jene, die Hilfe und Unterkunft brauchen und jene, die diese anbieten können, zusammenbringen.

Und das ist ihnen auch gelungen. Innerhalb kürzester Zeit haben über 8.000 Nutzer:innen von Romeo mehrere hundert Hilfsangebote gepostet. Einige haben sogar den Flüchtlingen aus der Ukraine sogar ihre Ferienwohnungen angeboten, die Hilfe kam aus ganz Europa.

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User aus ganz Europa bieten Unterkünfte an

„Wir leben in Prag und können in unserem kleinen Gästezimmer einen Platz zum Schlafen anbieten“, lautet ein Eintrag, und ein anderer Romeo-User schreibt: „Ich kann eine oder zwei Personen in Italien, in der Nähe von Pisa (Toskana) beherbergen. Ich lebe am Land, ich bin mobil und kann euch an der italienischen Grenze abholen.“ Ein anderer User betont, sein Angebot gelte auch für „russische Soldaten, die gegen den Krieg sind oder vor Putins Regierung fliehen“.

„Als wir die Nachrichten von der Invasion der Ukraine hörten, wollten wir – wie so viele andere auch – etwa tun, um zu helfen. Wir sind ein internationales Team, mit Mitarbeitenden aus aller Welt. Viele von uns haben selbst erlebt, was Krieg und Unterdrückung bedeuten. Unser Job ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Also haben wir überlegt, wie wir unsere Plattform nutzen können, um Menschen in Not mit denen zu verbinden, die bereit sind zu helfen“, erklärt ein Sprecher von Romeo dem US-Portal Queerty , was das Team zu der Aktion bewogen hat.

Da männliche ukrainische Staatsbürger zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine derzeit nicht verlassen dürfen, hat Romeo noch einmal klar gemacht, dass die Hilfe der Community nicht nur für LGBTI, sondern selbstverständlich auch für deren Eltern, Geschwister, Kinder oder andere Familienmitglieder, die aus der Ukraine flüchten mussten, gilt. Und die Vermittlung funktioniert: „Jetzt am Wochenende kommen zwei Ehefrauen und fünf Kinder zu mir nach Hause. Sie können so lange bleiben wie sie wollen! Grüße aus Österreich“, lautet ein aktuelles Posting.

Grindr-Team spendet und bietet Usern in der Ukraine mehr Infos

Die weltweit vielgenutzte Gay-App Grindr hat ebenfalls Hilfe für die Ukraine angekündigt: Deren Mitarbeiter haben dem Nothilfefonds von OutRight Action International gespendet. Das Geld kommt LGBTI-Organisationen in der Ukraine zugute sowie jenen Organisationen, die nun vertriebenen queeren Menschen helfen. Der Spendenaufruf wurde auch an die Nutzer:innen der App weitergeleitet.

Für Grindr-User in der Ukraine wurden die sicherheitsrelevanten Informationen wie ein Leitfaden aktualisiert und auch ins Ukrainische übersetzt. Der Text wurde außerdem so platziert, „dass die Leute wissen, wir stehen für sie ein“, wie es im Grindr-Firmenblog heißt. 

In Österreich koordiniert Vienna Pride die Angebote

In Österreich hat Vienna Pride einen Teil der Koordination von Unterkünften geflüchteter LGBTI-Personen übernommen. „Schreib uns unter ukraine@viennapride.at und wir melden uns so schnell wie möglich zur Koordination bei dir“, so Vienna-Pride-Chefin Katharina Kacerovsky-Strobl.

Die Vienna Pride unterstützt auch einen Spendenaufruf des europäischen Pride-Dachverbandes EPOA. Der EPOA-Vorstand ist in direktem Kontakt mit den Pride Aktivist*innen in Kiew und Charkiw. Die Spenden gehen direkt an diese Organisationen.

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