Samstag, 20. April 2024
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[Update] Erste Anhörung nach Anschlag von Colorado Springs

Unterdessen verstören Aussagen von Aldrichs Vater

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Nach dem Angriff auf einen queeren Nachtclub in Colorado Springs, bei dem fünf Menschen starben, sind erste Details über den Tatverdächtigen bekannt geworden. Wie seine Anwälte gestern bei der ersten Anhörung vor Gericht bekanntgaben, sieht sich Anderson Lee Aldrich als nicht-binär. Unterdessen verstört ein Interview mit Aldrichs queerfeindlichem Vater. 

Das Motiv für den Amoklauf ist nach wie vor unklar

Aldrich hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Kampfmontur und einem Sturmgewehr den “Club Q” in Colorado Springs betreten und sofort das Feuer eröffnet. Dabei starben fünf Menschen, 18 weitere wurden bei dem Angriff zum Teil schwer verletzt. Aldrich konnte nach wenigen Minuten von zwei Gästen überwältigt und von der Polizei festgenommen werden. 

Aldrichs Motiv ist nach wie vor unklar. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Hassverbrechen aus, daran möchte der zuständige Staatsanwalt Michael Allen auch festhalten. Aldrichs Geschlechtsidentität habe “keinen Einfluss darauf, wie ich diesen Fall verfolge”, so Allen zum Nachrichtensender CNN. 

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Bei der Anhörung vor dem Paso County Court war Aldrich per Video aus dem Bezirksgefängnis zugeschaltet und trug dabei orange Häftlingskleidung. Aldrich bestätigte lediglich den Namen und, dass die Aufklärung über die Rechte stattgefunden habe.  

Die Anwälte haben das Gericht bereits im Vorfeld schriftlich über Aldrichs Geschlechtsidentität informiert. In einer Fußnote der Unterlagen heißt es, Aldrich wolle als “Mx. Aldrich” und mit den Pronomen “they” und “them” angesprochen werden. Die nächste Anhörung ist für den 6. Dezember geplant. Dann sollten auch die endgültigen Anklagepunkte bekannt werden.  

Aldrichs Vater war „unter Schock“ – weil die Tat in einem queeren Club passierte

Für Verstörung sorgen unterdessen Aussagen von Aldrichs Vater. Aaron Brink, der nach eigenen Angaben früher als Pornodarsteller gearbeitet hat und nun Kampfsporttrainer ist, sagte dem US-Sender CBS, er habe Aldrich als Kind für gewalttätiges Verhalten “gelobt”: “Ich habe ihm gesagt, dass es funktioniert.” 

In dem Interview wirkt er verwirrt, kaum verständlich. Er behauptet, er habe bleibende Schäden durch eine frühere Meth-Abhängigkeit sowie ein Kopftrauma durch eine Karriere als MMA-Kämpfer davongetragen.

„Ich bin Mormone. Ich bin ein konservativer Republikaner, und wir sind nicht schwul“

Als er erfahren habe, was sein Sohn gemacht haben soll, sei er “unter Schock” gewesen – weil die Tat in einem queeren Club geschah: “Ich war verängstigt. Ich dachte: ‚Oh mein Gott, ist er schwul?’ Und er ist nicht schwul, also sagte ich: ‚Puh, Glück gehabt’” 

Der New York Times sagte Brink, der mit Aldrich seit Jahren kaum Kontakt hatte, er habe seinem Sohn gegenüber auch seinen Hass auf sexuellen Minderheiten zum Ausdruck gebracht. “Ich bin Mormone. Ich bin ein konservativer Republikaner, und wir sind nicht schwul”, sagte er dazu im Gespräch mit CBS. 

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