Samstag, 4. Mai 2024
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Universität feuert Porno-Legende Carlo Masi – und verliert vor Gericht

Als Carlo Masi war Ruggero Freddi Italiens bekanntester Porno-Export. Doch für seine wissenschaftliche Karriere in der Heimat war der Ausflug ins Erwachsenen-Business hinderlich. Deshalb klagte Freddi seine Universität - und gewann.

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Nachdem sich Ruggero Freddi im Jahr 2013 von seinem Porno-Alter-Ego Carlo Masi verabschiedete und von den USA zurück in seine Heimat Italien kam, forcierte er mit voller Kraft seine akademische Karriere.

Vom Porno-Star zum Mathe-Professor: Ruggero Freddi zeigte, wie es geht

Mit Erfolg: Er machte Abschlüsse in Mathematik und Ingeneurswesen und bereitete sich auf sein Doktoratsstudium an der Universität La Sapienza in Rom vor. Im Jahr 2017 wurde er Professor an der Fakultät für Ingenieurwesen an der Universität.

Im gleichen Jahr entdeckten einige Studierende und italienische Medien die Porno-Vergangenheit von Ruggero Freddi – was auch zu einer Diskussion über die Stellung und (nicht besonders ausgeprägten) Rechte der LGBTI-Community in Italien führte.

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Die Universität legte ihm Steine in den Weg, wo sie konnte

Doch an der Universität wehte Freddi ein rauerer Wind entgegen. Wie er der italienischen Tageszeitung La Repubblica sagte, wurden unter Aktivitäten, die er an der Universität plante, kurzfristig und ohne Begründung abgesagt – etwa eine Diskussion zum Thema HIV, die er gemeinsam mit der Studserendenvertretung organisiert hatte.

„Es ist nur meine Meinung. Aber ich hatte das Gefühl, es gab Vorurteile über mich, die nichts mit meinen Fähigkeiten als Lehrer und Daten-Analyst zu tun haben – die Rolle, die ich heute habe“, so der 47-Jährige im Gespräch mit der Tageszeitung.

Nach der Kündigung klagte Freddi die Universität – und gewann

Der Konflikt eskalierte, als er einen Mathematik-Kurs als Lehrender übernahm – und nach 60 von 100 geleisteten Stunden ohne Begründung gefeuert wurde. Für die bereits geleistete Arbeit wurde ihm die Bezahlung verweigert.

Ruggero Freddi klagte deshalb die Universität La Sapienza vor einem Gericht in Rom – und gewann: Nun muss die Universität dem ehemaligen Porno-Darsteller 2.500 Euro für die geleistete Arbeit nachzahlen, und 1.500 Euro für die ungerechtfertigte Kündigung.

„Ich war gezwungen zu klagen. Und ich habe gewonnen. Ich hoffe, mein Fall gibt allen Doktoratsstudenten, die nach Jahren des Studieren und der Spezialisierungen ausgebeutet werden, Mut“, so Freddi: „Jetzt habe ich einen normalen Job mit einem Gehalt. Ich hoffe, auch andere finden den Mut, ihre Stimme zu erheben.“

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