Samstag, 27. April 2024
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Hitlergruß und „Sieg Heil“-Rufe bei CSD in Weißenfels

Massive Störaktionen mutmaßlich rechtsextremer Gruppen gab es am Samstag beim ersten CSD in Weißenfels - darunter offenbar auch das Zeigen eines Hitlergrußes. Die Polizei ermittelt.

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Am Samstag fand in Weißenfels, einer 39.000 Einwohner zählenden Stadt im Dreiländereck von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, der erste Christopher Street Day (CSD) statt. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hatte Landrat Götz Ulrich von der CDU übernommen, um ein Zeichen der Unterstützung zu setzen. Rund 800 Teilnehmer:innen demonstrierten für Offenheit und Toleranz – allerdings nicht ohne Probleme.

Rechtsextreme hetzten gegen den CSD und bedrohten die Organisator:innen

Im Vorfeld hatte unter anderem die rechtsextreme Partei „Der Dritte Weg“ gegen den CSD in Weißenfels gehetzt. In Sozialen Medien oder Flugblättern wurde Stimmung gegen die Veranstaltung gemacht. Die Veranstalter:innen berichten, sie hätten ebenfalls entsprechende Drohungen erhalten.

Noch vor dem Beginn störten mehr als zwanzig Personen, die der rechten Szene zugeordnet werden, den CSD. Dabei soll auch der Hitlergruß gezeigt worden sein, so eine Sprecherin der Polizei am Sonntag. Weitere Details nannte sie mit einem Verweis auf die laufenden Entwicklungen nicht. Zeug:innen zufolge sollen die Rechten auch „Sieg heil“ gerufen und mit Steinen auf die Demonstrierenden geworfen haben, ohne dass die Polizei vor Ort einschritt. 

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Unterstützung für den CSD kam von der Politik

Ulrich zufolge machen gerade solche rechtsextreme Vorfälle deutlich, wie wichtig Unterstützung für die Community. Durch Vertreter der Politik sei. Neben extremen Positionen sei es auch sonst für queere Menschen nicht immer leicht, sich in ländlichen Regionen akzeptiert zu fühlen. 

Lob für die Veranstalter:innen gab es unter anderem vom FDP-Landtagsabgeordnete Maximilian Gludau, der bei der Eröffnung des CSD dabei war: „Es ist gut und zeugt von Mut, dass die Veranstaltenden sich von den Angriffen nicht einschüchtern lassen haben.“

Wegen der Störung zu Beginn hat der Staatsschutz die Ermittlungen wegen des Verwenden verfassungswidriger Kennzeichen aufgenommen. Der Polizei zufolge sei die Veranstaltung nach den Attacken „ohne größere Vorkomnisse“ verlaufen. Die Linke kritisierte die Polizei wegen mangelnder Votbereitung.

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