Sonntag, 28. April 2024
HomePolitikInternationalMehr Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten in den USA

Mehr Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten in den USA

Über 11.634 Hassverbrechen gab es in den USA im Jahr 2022: Ein alarmierender Anstieg von Verbrechen gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Rasse und Ethnizität sind nach wie vor die Hauptmotivation für Hassverbrechen in den Vereinigten Staaten – gefolgt von Religion und sexueller Orientierung. Doch hier steigen die Zahlen dramatisch an. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Berichts über Kriminalität in den USA.

Fast 2.000 gemeldete Vorfälle im Vorjahr

Der „Crime in the Nation“-Bericht des FBI, der mehr als 11 Millionen Straftaten in den USA aus mehr als 15.000 Behörden analysiert, zeigt, dass im letzten Jahr über 11.634 Hassverbrechen gemeldet wurden, im Vergleich zu 10.840 im Jahr 2021.

Die Hassverbrechen gegen LGBTQ+-Personen machten 1.947 gemeldete Vorfälle im Jahr 2022 aus, im Vergleich zu 1.711 im Vorjahr. Anstiege gab es auch bei Hassverbrechen gegen jüdische Menschen, Afroamerikaner:innen, muslimische Amerikaner:innen und hispanische Menschen.

- Werbung -

Anstieg für Expert:innen „alarmierend“, aber „nicht unerwartet“

Kelley Robinson, die Präsidentin der LGBTI-Bürgerrechtsgruppe Human Rights Campaign (HRC), bezeichnete den Anstieg der anti-LGBTQ+-Hassverbrechen als „alarmierend“, aber „nicht unerwartet“: „Wenn wir diese Gewalt stoppen wollen, benötigen wir eine umfassende Erfassung, wie viele Hassverbrechen tatsächlich stattfinden – und das erfordert, dass alle, die zuständig sind, handeln“, sagte sie.

Sie wies auch darauf hin, dass die Zahlen des FBI – unabhängig von der Dunkelziffer der nicht gemeldeten Daten – unvollständig sind. Das bestätigte auch das FBI: Es gab bekannt, dass es nur etwa 93,5 Prozent der Bevölkerung im Rahmen seines „Crime in the Nation“-Berichts abdecken konnte.

Auch US-Präsident Biden ist besorgt

Auch US-Präsident Joe Biden äußerte sich besorgt über den alarmierenden Anstieg. „Die Daten erinnern uns daran, dass Hass nie verschwindet, er versteckt sich nur. Jedes Hassverbrechen ist ein Makel auf der Seele Amerikas.“

Der Anstieg der Hassverbrechen gegen LGBTQ+-Personen fällt mit einem Anstieg der gesetzlichen Diskriminierung gegen LGBTQ+ zusammen. HRC zufolge wurden alleine in diesem Jahr in 43 Bundesstaaten mehr als 550 Gesetzesvorlagen zur Diskriminierung sexueller Minderheiten eingeführt, was mehr als doppelt soviel wie im Jahr zuvor ist.

Im Juni erklärte die Bürgerrechtsorganisation erstmals einen nationalen Notstand für LGBTQ+-Amerikaner aufgrund des Anstiegs von LGBTQ+-feindlicher Rhetorik und Gewalt. Der Bericht verdeutliche die anhaltende Notwendigkeit, Hass und Diskriminierung in der Gesellschaft zu bekämpfen und den Schutz von Minderheitengruppen zu stärken.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner