Samstag, 18. Mai 2024
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Tausende bei Demonstrationen für trans Rechte in Frankreich

Tausende Menschen haben am Sonntag in mehreren Städten in Frankreich und Belgien für die Rechte von trans Menschen demonstriert. Grund für die Demonstrationen waren Gesetzesentwürfe, die die Selbstbestimmung von trans Menschen gefährden.

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Nach einer Zählung des Innenministeriums gingen am Sonntag fast 11.000 Menschen in 49 französischen Städten für die Rechte von trans Menschen auf die Straße. Die größte Demonstration mit 2.500 Teilnehmenden fand am Place de la République in Paris statt. Unter den Demonstrierenden waren linke Abgeordnete genauso wie Gewerkschafter oder Jugendliche. 

Rechtsextreme wollen Behandlungen für trans Teenager verbieten

Demonstriert wurde gegen mehrere Angriffe auf die Selbstbestimmung von trans Menschen, die derzeit in Frankreich Thema sind. Dazu gehört auch ein Gesetzesvorschlag von Joëlle Mélin, Abgeordnete der rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN, ehemals Front National). Dieser Entwurf gibt vor, trans „Minderjährige vor bestimmten medizinischen und chirurgischen Praktiken“ bei der Geschlechtsanpassung „schützen“ zu wollen – also praktisch ein Verbot aller Behandlungen.

Außerdem haben Senatoren der rechtskonservativen Partei Les Républicains ebenfalls einen umstrittenen Gesetzesantrag eingebracht. Dieser würde den Demonstrierenden zufolge gefährliche „Konversionstherapien“, bei denen die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität eines Menschen geändert werden soll, wieder ermöglichen. Das dementieren die Abgeordneten. 

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Auch die Werbung für ein transfeindliches Buch erregt die Gemüter

Demonstriert wurde auch gegen das Buch „Transmania“, das als „Untersuchung über die Auswüchse der Transgender-Identität“ beworben wird – und das auch mit großflächigen Plakaten. Die Pariser Stadtverwaltung hatte die Werbefirma JCDecaux mittlerweile aufgefordert, die Plakate auf den Straßen der französischen Hauptstadt zu entfernen – was mittlerweile auch geschehen ist.

Für Laura Menge, Anwältin und LGBTI-Aktivistin, besteht zwischen diesen Plänen ein „reaktionärer Zusammenhang“. Und eine andere Teilnehmerin der Demonstration meint: „Man muss den Gesetzen der Rechtsextremen und der Rechten und den Konversionstherapien, die Unsinn sind, entgegentreten“

Zu den Protesten aufgerufen hatten mehr als 800 Organisationen und Persönlichkeiten. Neben Paris fanden weitere Kundgebungen etwa in Lyon, Marseille oder Montpellier statt, aber auch in den belgischen Städten Brüssel und Lüttich. In Montpellier nahmen um die 500 Menschen an der Demonstration teil.