Mittwoch, 8. Mai 2024
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Deutsche Eiche klagt gegen Kirche

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Dietmar Holzapfel, Mitinhaber des bekannten Münchner Schwulensauna „Deutsche Eiche“ klagt wegen eines Polizeieinsatzes am Münchner CSD: Vor eineinhalb Jahren hat die Polizei eine als Papst verkleidete Schaufensterpuppe mit Kondomen über den Fingern während des Umzuges vom Umzugswagen „Papamobil“ entfernt. Ein Kaplan hatte sich beschwert, „der Papst werde in unmöglicher Weise verhöhnt“. Dabei war die Puppe wahrscheinlich sogar das Harmloseste, was es beim CSD zu sehen gab.

Jetzt will Holzapfel von den Richtern klären lassen, ob der Polizeieinsatz gegen die Puppe überhaupt rechtmäßig war. „Es geht um die Meinungsfreiheit“, sagt Holzapfel, es könne nicht angehen, dass „die Polizei vor Ort aus dem Bauch heraus entscheidet, was sein darf und was nicht“. Und weil ihn „die Verlogenheit der Kirche im Umgang mit dem Thema Homosexualität“ stört, will er überdies den Nachweis erbringen, dass der Heilige Stuhl selbst „nicht gerade zimperlich ist „.

Zur Beweisführung hat er eine 80 Seiten schwere Sammlung von Statements des Papstes beziehungsweise der Kirche zur Homosexualität zusammenstellen lassen: So habe Joseph Ratzinger als Leiter der päpstlichen Kommission zur Erstellung des Katechismus Homosexualität als „schlimme Abirrung“ bezeichnet, die „in keinem Fall zu billigen“ sei. Das Verhalten der Kirche gegenüber Schwulen und Lesben sei „ehrverletzend“ und verursache „psychische Schädigungen“. Schon deshalb gebe es ein „Recht auf einen Gegenschlag“ mit künstlerischen oder satirischen Mitteln, meint Holzapfel.

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