Samstag, 18. Mai 2024
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Regenbogenflagge am Maibaum: Angebliche Empörung im Mostviertel

Derzeit ist in Rosenau am Sonntagberg im Bezirk Amstetten der Maibaum des Ortes Gesprächsthema Nummer eins - weil auf seiner Spitze eine Regenbogenfahne thront. Was die einen als Verrat an der Tradition sehen, ist für die anderen eine willkommene Abwechslung.

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Rosenau ist der Hauptort der 3.700 Einwohner zählenden Gemeinde Sonntagberg m Bezirk Amstetten. Normalerweise macht man hier mit der prächtigen Barockbasilika Schlagzeilen – doch nun hat es der aktuelle Maibaum in die nationalen Medien geschafft.

„Hier geht es um Tradition“, beschwert sich ein Bürger der Gemeinde

Denn wie etwa die Tageszeitung Heute berichtet, gibt es auf der Spitze des Baumes nicht – wie in vielen Orten üblich – eine Österreich-Flagge. Stattdessen weht eine Regenbogenflagge über den Ort. Das sorgt bei einigen Rosenauern für Ärger – weil der Maibaum so die Traditionen brechen würde.

„Wir sind aufgeschlossen für die LGBTQIA+ Community, aber irgendwann hört es sich auch auf. Für solche Aktionen hat man dann kein Verständnis mehr. Denn hier geht es um Tradition!“, beschwert sich ein nicht namentlich genannter Rosenauer bei der Tageszeitung.

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„Entweder man bringt eine österreichische Flagge an oder gar keine. Aber keinesfalls eine Regenbogenflagge!“, empört er sich. Und er ist sicher, dass der Rosenauer Maibaum nur wegen der Regenbogenflagge nicht gestohlen wurde.

Im Gemeinderat hat man von der angeblichen Aufregung nichts mitbekommen

Bis in den Gemeinderat hat es die große Empörung in der kleinen Gemeinde allerdings nicht geschafft. „Mir ist nicht bekannt, dass es Aufruhr gegeben hätte“, erklärt Ulrike Neubauer, die für die SPÖ im Rosenauer Gemeinderat sitzt, der Zeitung: „Natürlich gibt es immer ein paar, die so etwas nicht nachvollziehen können.“

Der Grund für die ungewöhnliche Maibaum-Flagge sei nämlich ein anderer: Die Original-Flagge sei beim letzten Maibaum-Stehlen verloren gegangen. „Daher mussten wir improvisieren. Aber wie gesagt, es ist auch schön, etwas Neues zu wagen“, so Neubauer.