Montag, 29. April 2024
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Prominenter Homo-Hasser nun für Ehe-Öffnung

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Mit einem Paukenschlag wurde der Amerikaner Louis J. Marinelli vom Saulus zum Paulus, wenn es um die Rechte von Lesben und Schwulen geht.

Bis vor kurzem war er bei der homofeindlichen Organisation „Nation for Marriage“ (NOM) für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Unter anderem organisierte er die „2010 Summer for Marriage Tour“. Dabei reisten die Anti-Homo-Aktivisten mit einem Bus durch die USA, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass die Öffnung Ehe für Schwule und Lesben diese zerstören würde.

Marinelli postete auch im Namen von NOM Hasstiraden gegen Lesben und Schwule auf Facebook und Twitter. Dort stellte er Fragen wie „Wollt ihr wirklich, dass eure kleinen Kinder über homosexuelle Lebensstile unterrichtet werden?“ oder macht klar: „Diejenigen, die homosexuelles Verhalten fördern wollen, bestärken Menschen, kürzer zu leben. Homosexualität ist kein gesunder Lebensstil.“

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Doch die Tour löste bei Marinelli ein Umdenken aus. Dem Blogger Jeremy Hooper erzählte er, dass ihn in Atlanta die rund 250 Gegendemonstranten, die still auf ihr Recht auf Ehe beharrten, beeindruckten. Zum ersten Mal fragte er sich, ob sein Kampf gegen die Ehe-Öffnung richtig sei.

Es folgten E-Mail-Diskussionen mit bekannten Aktivisten der lesbischwulen Bloggerszene. Marinelli kam zu der Erkenntnis, dass man nicht alles gut finden muss, was andere Menschen tun, um ihnen jedenfalls doch gleiche Rechte zuzugestehen.

Am Freitag erreicht das Umdenken seinen Höhepunkt: Marinelli erklärt in seinem Blog öffentlich, dass er ab sofort dafür eintrete, dass lesbische und schwule Paare auch eine staatlich anerkannte Ehe eingehen können sollen: „Wenn man einmal den großen Unterschied zwischen einer Zivilehe und dem heiligen Sakrament der Ehe verstanden hat, gibt es keinen guten Grund mehr, erstere gleichgeschlechtlichen Paaren zu verbieten, und alles, was bleibt, ist, letztere zu schützen.“ Er schließt seinen Blog-Eintrag mit den Worten: „Mein Name ist Louis J. Marinello, ich bin ein konservativer Republikaner und ist untersütze ab sofort volle Gleichhheit bei der Zivilehe. Die Verfassung verlangt nichts weniger.“

Lesbischwule Aktivisten beglückwünschen Marinelli zu seinem Meinungswechsel. Für sie ist es ein Zeichen, wie wichtig es ist, dass sich Lesben und Schwule in ihrem persönlichen Umfeld outen.

Von NOM liegt noch keine Stellungnahme vor.

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