Freitag, 26. April 2024
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Donald Trump gibt sich im Wahlkampf-Finale als LGBT-Fan

Improvisierter Auftritt mit Regenbogenflagge in Colorado

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Einen bizarren Auftritt hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Sonntag im US-Bundesstaat Colorado hingelegt: Bei einer Wahlkampfveranstaltung wehte er stolz mit einer Regenbogenflagge herum, auf die zuvor mit schwarzem Lackstift „LGBTs for Trump“ geschrieben worden war. Allerdings hielt Trump die Flagge falsch herum.

Rechte LGBT-Organisation schwärmt für Trump

Für Chris Barron von der kleinen republikanischen LGBT-Organisation „GOProud“ war dieser Auftritt ein Zeichen dafür, dass Trump der „LGBT-freundlichste Präsidentschaftskandidat der Geschichte“ sei. „Trump hat letzte Nacht Geschichte geschrieben. Männer, die Sex mit Männern haben, tun so, als wäre das nicht passiert“, twitterte er voll Begeisterung.

Nun ist zwar auch die größte LGBT-Organisation der Republikaner, die Log Cabin Republicans, der Meinung, dass Trump zumindest der LGBT-freundlichste Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der Republikaner sei. Ihre Begeisterung für den Milliardär hält sich aber in Grenzen. Ende Oktober haben sie bekanntgegeben, Donald Trump nicht offiziell zu unterstützen. „Die vorherrschende Stimmung war ein hoher Grad an Unsicherheit darüber, was ein Trump-Kabinett für Log Cabin Republikaner und LGBT-Amerikaner allgemein bedeutet“, erklärte deren Vorsitzender Gregory T. Angelo dem US-Magazin „The Advocate“.

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Donald Trump unterstützt homofeindliche Politiker

Und auch die Fakten sprechen eher dagegen, dass Donald Trump als „LGBT-freundlichster Präsidentschaftskandidat der Geschichte“ in die Bücher eingehen wird: So hat er angekündigt, für den Supreme Court konservative Richter zu nominieren, unter denen die Öffnung der Ehe wieder rückgängig gemacht werden könnte. Auch unterstützt er den „First Amendment Defense Act“, ein Gesetz, das die Diskriminierung sexueller Minderheiten aufgrund religiöser Überzeugungen unterstützt.

Auch umgibt sich Trump mit Politikern, die durch ihren Kampf gegen die Rechte sexueller Minderheiten aufgefallen sind. Allen voran: Trumps Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, Mike Pence. Der Gouverneur von Indiana hat unter anderem ein Gesetz unterzeichnet, das dem „First Amendment Defense Act“ auf Ebene seines Bundesstaates entspricht.

LGBT-Sympathien verärgern Trump-Fans

Irritationen an dem bizarren Auftritt mit der Regenbogenflagge gibt es auch von der anderen Seite des politischen Spekrums der Trump-Fans. So erklärte der Aktivist Theodore Shoebat, der sich selbst als „militanter Christ“ bezeichnet, dass Trump von Peter Thiel korrumpiert werde. Der offen schwule Mitgründer des Bezahldienstes „PayPal“ ist der bekannteste LGBT-Unterstützer des exzentrischen Milliardärs.

Shoebat kündigte an, Donald Trump nach diesem Auftritt nicht mehr zu unterstützen, „weil er die Schwuchtelflagge hochgehalten hat“ – und forderte sogar die Exekution republikanischen Präsidentschaftskandidaten. So richtig überzeugend scheint er dabei nicht zu wirken: Der erfolgreichste Kommentar auf das Video lautet: „Ein Statement von einem offensichtlich selbsthassenden Schwulen, der es unter der Erde im Keller seines Vaters mit dem Laptop seiner Mutter aufnimmt.“

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