Donnerstag, 18. April 2024
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HOSI Wien wirft Rauch Untätigkeit im Kampf gegen Affenpocken vor

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Scharfe Kritik am Gesundheitsministerium wegen dessen Vorgehen bei den Affenpocken kommt von der HOSI Wien: Das Ministerium habe – etwa bei der Information der Bevölkerung – aus Corona nichts gelernt. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen wird aufgefordert, „endlich entschlossen zu handeln“.

Es fehlen klare Botschaften, die alle Betroffenen erreichen

Was fehlt, sind klare Botschaften für die betroffenen Zielgruppen – derzeit vor allem Männer, die Sex mit verschiedenen anderen Männern haben. „Es gibt keine umfassende Informationskampagne, die besonders gefährdete Menschen ausreichend erreichen könnte“, ärgert sich die Obfrau der HOSI Wien.

Auch gibt es derzeit keine Informationen über Affenpocken in Einfacher Sprache oder den notwendigen Fremdsprachen: „Wie sollen sich Menschen denn schützen, wenn sie nicht einmal informiert werden, dass sie sich schützen sollten?“, fragt Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien.

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In Österreich gibt es halb soviel Impfdosen gegen Affenpocken wie in Berlin

Ein weiterer Kritikpunkt: Für ganz Österreich stehen insgesamt 4.400 Affenpocken-Impfungen zur Verfügung, wovon erst die Hälfte im Land ist – alleine für Berlin sind es jetzt schon 8.000, und dort hat der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon Nachschub angekündigt. Insgesamt geht Deutschland von einem Bedarf von einer Million Impfdosen gegen Affenpocken aus.

Denn während Österreich sich bei der Beschaffung nur auf sein EU-Kontingent verlässt, hat sich Deutschland zusätzliche 100.000 Impfungen bestellt. „Rauch kann zwar nichts dafür, wenn die EU-Beschaffung nicht ausreichend ist – aber dann muss er eben eigenständig tätig werden. Oder wozu ist er sonst Minister?“, so Otte.

„Jetzt wird wieder einmal rumgesessen, zugewartet und gehofft“

Dem österreichischen Gesundheitsministerium wirft die HOSI Wien beim Kampf gegen Affenpocken mangelnde Initiative vor. „Einer der Grundsätze, die wir während Corona gelernt haben, ist doch: ‚Be fast, have no regrets‘, also ‚Handle schnell, bereue nichts‘. Und jetzt wird wieder einmal rumgesessen, zugewartet und gehofft, das Problem würde sich von selbst lösen. Statt das Virus rasch einzudämmen, sieht Rauch bei der Verbreitung zu“, ärgert sich die Obfrau der HOSI Wien.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Die wichtigste LGBTI-Vertretung Österreichs fordert den Gesundheitsminister deshalb auf, entschlossen zu handeln, zusätzliche Impfungen zu beschaffen und für eine effektive Aufklärung der Bevölkerung zu sorgen. Ein erhöhtes Risiko, an Affenpocken zu erkranken, hätten auch Heterosexuelle mit wechselnden Sexpartnern oder Menschen, die Sexarbeit in Anspruch nehmen.

Die Bilanz der Obfrau der HOSI Wien ist ernüchternd: „Das Gesundheitsministerium hat aus Corona nichts gelernt. Dafür ist Minister Johannes Rauch verantwortlich.“

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