Freitag, 17. Mai 2024
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Spanische Polizei sprengt Prostitutionsring

In der spanischen Provinz Murcia konnte die Polizei eine Bande von Menschenschleppern festnehmen. Sie zwangen ihre Opfer - Männer und Frauen, vorwiegend aus Kolumbien - zu Sexarbeit. Eines der Opfer starb dabei.

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Wie die Nationalpolizei bekanntgegeben hat, konnten der Kopf der Bande und 14 weitere Personen festgenommen werden. Etwa fünfzehn Opfer der sexuellen Ausbeutung, darunter vier Schwestern des Anführers, konnten befreit werden.

Unter falschen Versprechen wurden die Opfer aus Kolumbien nach Spanien gelockt

Das berichtet die Lokalzeitung La Verdad in ihrer Online-Ausgabe. Die Opfer, Männer und Frauen, hauptsächlich aus Kolumbien, wurden in zwei Geheimbordellen in der Provinz Murcia zur Sexarbeit gezwungen. Dort „arbeiteten“ jeweils zwei bis sechs Personen, die Freiern 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen mussten. Auch Drogen wurden verkauft, die Opfer mussten auch Drogen konsumieren. 

In den Geheimbordellen wurden von der spanischen Polizei insgesamt 12.000 Euro in Bar, ein Fahrzeug, 13 Gramm Kokain, 41 Gramm Marihuana, sowie größere Mengen Poppers und Potenziellen beschlagnahmt

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Die Bande nutzte die prekären Situationen ihrer Opfer in ihrer Heimat aus und machte sogar vor der eigenen Verwandtschaft nicht Halt. Den meisten Opfern – oft junge Männer – versprach der Kopf der Bande in Kolumbien ein besseres Leben in Spanien.

Eine trans Frau starb während der erzwungenen Sexarbeit

Als sie dann in Europa angekommen waren, mussten sie die angeblichen Reisekosten „abarbeiten“, indem sie in den Geheimbordellen Sex mit Männern oder manchmal auch untereinander haben mussten. Sie erhielten nur einen kleinen Teil der Bezahlung und mussten davon auch noch ihre Schulden abarbeiten.

In einer dieser Wohnungen soll den Ermittlern zufolge im vergangenen Sommer eine trans Frau gestorben sein, als sie während eines mehrere Stunden dauernden „Dienstes“ verschiedene Betäubungsmittel mit Potenzmitteln mischte.

Die Polizei kam den Menschenhändlern über einen anonymen Hinweis auf die Schliche: Dieser betraf ein Geheimbordell in der Gemeinde Molina de Segura. Bei ihren Ermittlungen kamen die Beamtinnen zu der Erkenntnis, dass die Bande seit spätestens 2017 insgesamt drei solcher Bordelle betrieb, in Molina de Segura und Cabezo de Torre.