Samstag, 27. April 2024
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Geschlechtseinträge bei Schul-Formular empören Tiroler Eltern

In Tirol sorgen Anmeldeformulare für Schulen für Empörung. Denn in der Kategorie „Geschlecht“ gibt es rechtskonform nun sechs Auswahlmöglichkeiten. Das empört Eltern - und auch die FPÖ steigt in die Kritik ein.

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Männlich, weiblich, divers, Inter, offen und keine Angabe – das sind die Geschlechtsangaben, die seit einer Änderung des Meldegesetzes im Jahr 2022 in Österreich offiziell verwendet werden. Dass diese auch auf einem Anmeldeformular für Schulen auftaucht, empört einige Eltern in Tirol.

Eltern gegen eine rechtlich korrekte Auswahl bei Geschlechtern

Wie die Tiroler Tageszeitung meldet, hat sich eine Gruppe von Eltern schriftlich der Bildungsdirektion Tirol über die Auswahl beschwert. Darunter ist auch der Vater einer zehnjährigen Tochter, die gerne ins Gymnasium gehen möchte.

„Sie hat das mit den Geschlechtern auf dem Formular gelesen und wusste nicht, was das soll“, sagt der Vater der Zeitung: „Solche Sachen führen zu Verwirrungen, zu Irritationen“ Und er fügt hinzu: „Ob sich jemand als Mann, Frau, Einhorn oder Türklinke identifiziert, sei ihm selbst überlassen. Aber kleine Kinder schon mit solchen Fragen zu konfrontieren, ist einfach falsch.“

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Tiroler Freiheitliche springen auf die Welle der Empörung auf

Wie zu erwarten, springt auch die Tiroler FPÖ auf die Welle der Empörrung auf. „Das ist völlig absurd und läuft auf nichts anderes, als die bewusste Zerstörung unserer Werte, unserer Tradition und infolge unserer Gesellschaft hinaus“,  empört sich etwa der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Gerald Hauser.

Er spricht von einem „Ausfluss dieser linkslinken Gender-Ideologie“, die „die Existenz von nur zwei biologischen Geschlechtern leugnet“, und mit der laut Hauser „schon Kinder indoktriniert werden sollen“. Dass die Pflicht zu mehreren Geschlechtseinträgen eine Forderung des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) ist, verschweigt Hauser.

Bildungsdirektion Tirol bleibt bei ihrer Linie

Doch die Tiroler Bildungsdirektion lässt sich von der inszenierten Empörung nicht verunsichern – und verweist auf ebendiese Entscheidung des VfGH. Dieser hatte 2018 unter Verweis auf die Europäische Menschenrechtskonvention entschieden, dass Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig männlich oder weiblich ist, ein Recht auf eine entsprechende Eintragung im  Personenstandsregister und in Urkunden haben.

Die Anmeldeformulare für Tiroler Schulen könnten noch länger Thema im Heiligen Land sind. Denn am 14. April wählt Innsbruck einen Bürgermeister und einen neuen Gemeinderat. Den Umfragen zufolge könnte die FPÖ dann in der Tiroler Landeshauptstadt stärkste Fraktion werden.

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