Einen unerwarteten Fürsprecher hat die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule in Großbritannien bekommen. Sir Cliff Richard hat in einem Interview mit der BBC gesagt: „Ich sehe nicht ein, warum Schwule und Lesben nicht heiraten sollten. Ich kenne gleichgeschlechtliche Paare, die seit Jahrzehnten zusammen sind. Für sie ist diese Beziehung eine Ehe, auch wenn sie im Moment nicht so genannt wird.“
Diese Einstellung überrascht – ist Richard doch einer der prominentesten konservativen Christen der Insel. Unter anderem beteiligte er sich am „Kreuzzug“ des US-Missionars Billy Graham, für den Lesben und Schwule Sünder sind. Graham wirbt auf seiner Homepage auch für die Ex-Gay-Organisation „Exodus International“.
Über über seine eigene sexuelle Orientierung schweigt Richard lieber. Gerüchte über eine angebliche Homosexualität gäbe es genug – zuletzt, als er in seiner Autobiografie schrieb, dass er seit Jahren mit einem Priester zusammen lebe.
Im BBC-Interview gibt sich der 71-Jährige hingegen tolerant: „Viele meiner Freunde sind schwul. Seien wir mal ehrlich, Homosexualität ist jetzt seit über 30 Jahren legal. Für mich ist Verbindlichkeit wichtig – die Beurteilung überlasse ich Gott.“