Samstag, 27. April 2024
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Tansania: Zwölf Verhaftungen wegen Homosexualität

Workshop einer Aids-Hilfsorganisation gilt als "Bewerbung von Homosexualität"

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In Tansania sind letzte Woche zwölf Menschen unter dem Vorwurf der Homosexualität festgenommen worden. Sie hätten im Hotel Peacock in der Hauptstadt Daressalam ein „Treffen über Homosexualität“ abhalten wollen, erklärte Polizeichef Lazaro Mambosasa am Donnerstag.

Um welche Art von Treffen es sich handelte, sagte der Polizeichef nicht. Sie sollen aber „Homosexualität beworben“ haben. Berichten zufolge soll es sich um den Workshop einer Aids-Organisation gehandelt haben, der in dem Hotel stattfinden hätte sollen.

Homosexualität ist in Tansania verboten – und immer öfter setzen die Behörden dieses Verbot auch durch

Neun der Verhafteten kommen aus Tansania, zwei aus Südafrika und einer aus Uganda. Auch der Manager des Hotels sei festgenommen worden, weil er „illegale Aktivitäten gebilligt und Beihilfe zu einer Straftat geleistet hat“. Nach dem Abschluss der Ermittlungen sollen die Verhafteten vor Gericht gestellt werden.

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„Das Recht Tansanias verbietet diesen Akt zwischen Personen des gleichen Geschlechts“, erklärte der Polizeichef. Mambosasa forderte Bürger auf, entsprechende Aktivitäten zu melden, „damit wir schnell handeln können“. Homosexualität ist in Tansania illegal und kann mit bis zu dreißig Jahren Haft oder gar einer lebenslangen Gefängnisstrafe bestraft werden. Die entsprechenden Gesetze aus deutscher und britischer Kolonialzeit wurden zuletzt 2004 verschärft.

Lage sexueller Minderheiten hat sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert

Bis vor kurzem waren Verfolgungen wegen gleichgeschlechtlichen Handlungen aber selten. Allerdings hat sich die Situation in den letzten Jahren verschlechtert. So sind nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender verstärkt zum Ziel der Behörden geworden.

Erst im September hat die Polizei auf der Insel Sansibar zwanzig Teilnehmer eines Gesundheits-Workshops wegen angeblicher Homosexualität festgenommen. Sie wurden auf Kaution freigelassen.

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