Conchita: „Ich bin HIV-positiv“

Conchita Wurst, Österreichs Song-Contest-Gewinnerin von 2014, ist HIV-positiv. Das hat sie gestern Abend über Instagram bekannt gegeben. Grund für das Outing: Ein Ex-Partner wollte sie offenbar mit den Informationen über die Information erpressen. Von ihren Fans gibt es überwiegend Unterstützung für diesen Schritt.

„Ich gebe auch in Zukunft niemandem das Recht, mir Angst zu machen und mein Leben zu beeinflussen“

„Ich bin seit vielen Jahren HIV-positiv. das ist für die Öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein Ex-Freund droht mir, mit dieser privaten Information an die Öffentlichkeit zu gehen, und ich gebe auch in Zukunft niemandem das Recht, mir Angst zu machen und mein Leben derart zu beeinflussen“, schreibt Conchita in ihrem Posting.

Mit dem Schritt an die Öffentlichkeit sei „der Tag gekommen, mich für den Rest meines Lebens von einem Damoklesschwert zu befreien“. Die 29-Jährige ist seit der Diagnose in medizinischer Behandlung und mit Hilfe der aktuell eingesetzten Medikamente seit Jahren ohne Unterbrechung unter der Nachweisgrenze, kann das Virus also nicht weitergeben.

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heute ist der tag gekommen, mich für den rest meines lebens von einem damoklesschwert zu befreien: ich bin seit vielen jahren hiv-positiv. das ist für die öffentlichkeit eigentlich irrelevant, aber ein ex-freund droht mir, mit dieser privaten information an die öffentlichkeit zu gehen, und ich gebe auch in zukunft niemandem das recht, mir angst zu machen und mein leben derart zu beeinflussen. seit ich die diagnose erhalten habe, bin ich in medizinischer behandlung, und seit vielen jahren unterbrechungsfrei unter der nachweisgrenze, damit also nicht in der lage, den virus weiter zu geben. ich wollte aus mehreren gründen bisher nicht damit an die öffentlichkeit gehen, nur zwei davon will ich hier nennen: der wichtigste war mir meine familie, die seit dem ersten tag bescheid weiss und mich bedingungslos unterstützt hat. ihnen hätte ich die aufmerksamkeit für den hiv-status ihres sohnes, enkels und bruders gerne erspart. genauso wissen meine freunde seit geraumer zeit bescheid und gehen in einer unbefangenheit damit um, die ich jeder und jedem betroffenen wünschen würde. zweitens ist es eine information, die meiner meinung nach hauptsächlich für diejenigen menschen von relevanz ist, mit denen sexueller kontakt infrage kommt. coming out ist besser als von dritten geoutet zu werden. ich hoffe, mut zu machen und einen weiteren schritt zu setzen gegen die stigmatisierung von menschen, die sich durch ihr eigenes verhalten oder aber unverschuldet mit hiv infiziert haben. an meine fans: die information über meinen hiv-status mag neu für euch sein – mein status ist es nicht! es geht mir gesundheitlich gut, und ich bin stärker, motivierter und befreiter denn je. danke für eure unterstützung!

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In ihrem Instagram-Posting bedankt sich Conchita bei ihrer Familie, der sie „die Aufmerksamkeit für den HIV-Status ihres Sohnes, Enkels und Bruders gerne erspart“ hätte, und ihren Freunden, die „in einer Unbefangenheit“ damit umgehen, „die ich jeder und jedem Betroffenen wünschen würde“.

Conchita: Ein selbstbestimmtes Coming Out und ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von HIV-Positiven

Ein selbstbestimmtes Coming Out, auch in diesem Punkt, sei „besser, als von dritten geoutet zu werden“, macht Conchita klar. Sie hoffe, anderen damit Mit zu machen und einen weiteren Schritt gegen die Stigmatisierung von Menschen zu setzen, die sich mit HIV infiziert haben.

Und für ihre Fans hat Conchita eine klare Botschaft: „Die Information über meinen HIV-Status mag neu für euch sein – mein Status ist es nicht! Es geht mir gesundheitlich gut, und ich bin stärker, motivierter und befreiter denn je“, lässt sich die 29-Jährige auch weiterhin nicht kleinkriegen.

Ihre Fans unterstützen Conchita und bewundern sie für ihren Mut

Ihre Fans bewundern den Mut, den die Ikone an den Tag legt. „Ich bin sprachlos über deine Offenheit, deinen Mut und deine Persönlichkeit. Ich wünsche dir das Beste und alles Glück der Welt. Danke dass es dich gibt und du zeigst, dass man so sein kann wie man ist“, schreibt einer von ihnen auf Instagram, wo die Herzen in der Kommentarspalte kein Ende nehmen wollen.

Andere Fans schreiben: „You are unstoppable. Danke das du dein Privates öffentlich machst“ oder „Genau deshalb lieben wir dich für deinen Mut, deine Ehrlichkeit, für Dich“.

Damit ist eines klar: Auch, wenn das Coming Out von Conchita als HIV-positiv nicht ganz freiwillig war – durch ihr mutiges Posting hat sie ihr Schicksal in dieser Sache in die eigene Hand genommen und ist wieder zum Vorbild für viele geworden. Und sie gibt damit sicher auch einigen, die mit ihrer HIV-Diagnose hadern, neuen Lebensmut.