Freitag, 26. April 2024
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Hinrichtungen im Iran: London lässt sich beschwichtigen

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Unter schwerer Kritik steht derzeit die britische Regierung. Lesben- und Schwulenorganisationen werfen dem Innenministerium vor, bei Berichten über die Behandlung von Lesben und Schwulen im Iran den dortigen staatlichen Stellen mehr zu glauben als Menschenrechtsorganisationen.

Letzte Woche sagte der Innenminister im britischen Oberhaus: „Wir haben keine Kenntnis von Personen, die in den letzten Jahren alleine wegen ihrer Homosexualität hingerichtet wurden, und wir glauben nicht, dass es eine systematische Verfolgung schwuler Männer im Iran gibt“.

Offiziell begründen die Behörden im Iran die Hinrichtungen damit, dass die verurteilten Männer junge Burschen vergewaltigt haben sollen. Dafür gibt es aber normalerweise keine Beweise, dafür aber jede Menge Widersprüche. So hat der Schwulenrechtsaktivist Peter Tatchell den Fall von Mahmoud Asgari und Ayaz Marhoni genauer untersucht. Die beiden Burschen wurden 2005 unter Protest der Weltöffentlichkeit gehängt – offiziell, weil sie einen 13 Jahre alten Burschen vergewaltigt haben sollen. „Die Hinrichtung der beiden zeigt ein Muster staatlicher Folter und Mordes an Lesben, Schwulen und Bisexuellen vom iranischen geistlichen Regime“, sagt Tatchell.

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So wurde zunächst angegeben, die beiden Burschen sind 18 und 19 Jahre alt, in Wirklichkeit waren beide aber 17 – also minderjährig, und zum Zeitpunkt des ihnen vorgeworfenen Verbrechens erst 15 und 16 Jahre alt. „Die iranischen Behörden werfen den Opfern Entführung und Vergewaltiung vor, um sie in der Öffentlichkeit in Verruf zu bringen, öffentlichen Protesten entgegenzutreten und internationalen Protesten aus dem Weg zu gehen. Sie rechnen damit, dass sowohl im Iran als auch international wenig Mitleid für Sexualverbrecher aufgebracht wird“, so Tatchell weiter.

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