Auch, wenn die Fälle, die an die Bundesheer-Beschwerdekommission gemeldet wurden, weniger wurden – vereinzelt lassen die Ausbildner bei Österreichs Heer noch immer schwulenfeindliche Spüche auf die Rekruten los.
So handelt eine der 501 Beschwerden des Jahres 2008 von einem Unteroffizier. Dieser bezeichnete Sport-, Marsch- und Laufbefreite generell als „schwul“, „warm“ und „luschenhaft“. Beim Abtransport der marschbefreiten Soldaten mit dem Heereskraftfahrzeug wurde ihnen das Wort „Schwuchteln“ nachgerufen.
Weiteres Problem beim Heer: Bauliche und hygienische Mängel bei Kasernen. Wie der Leiter der Beschwerdekommission, der frühere SPÖ-Abgeordnete Anton Gaal bemerkte, gab es in einem Fall so desolate Sanitäreinrichtungen, dass die betroffenen Soldaten „die notwendige Körperpflege nur mangelhaft durchführen konnten“, wie es im Bericht heißt.
Für Verteidigungsminister Norbert Darabos ist jede berechtigte Beschwerde eine zu viel. Die Empfehlungen der Bundesheer-Beschwerdekommission werde er wie bisher in die Arbeit des Ministeriums einfließen lassen.