Eine kleine Sensation für homosexuelle Paare gibt es in Chile: Dort bewirbt ausgerechnet ein rechter Präsidentschaftskandidat mit einem schwulen Paar um das höchste Amt im Staat. Das berichtet die Berliner „tageszeitung“ in ihrem Korrespondentenblog.
Zu sehen ist in dem Spot unter anderem auch ein schwules Paar, das Händchen hält. Einer der beiden jungen Männer flüstert Sebastián Piñera, dem Präsidentschaftskandidaten der rechten Opposition, etwas ins Ohr. Piñera macht sich daraufhin zur Stimme der beiden Schwulen: „Unsere Mitmenschen akzeptieren uns schon – jetzt wollen wir, dass uns auch der Staat respektiert.“, sagt er sinngemäß.
In dem Spot positioniert sich Piñera auch als Kandidat für weitere Randgruppen – so ist er auch sie Stimme für einen Mapuche, ein Kind mit Down-Syndrom, einen alter Mann oder eine Sehbehinderte.
Dass er sich auch bewusst auf die Seite Homosexueller stellt, ist für einen rechten Politiker in Lateinamerika ein Risiko. Wie die „taz“ berichtet, wollten Teile der beiden rechten Parteien Chiles, der ultrakatholischen UDI und der eher traditionell-oligarchisch geprägten RN, ihre Unterstützung für Piñera zurückziehen.
Doch auch diese Politiker sollten sich an Schwule und Lesben in ihrer Umgebung gewöhnen. Einer der beiden schwulen Männer ist Luis Larraín Stieb, der Sohn von Luis Larraín Arroyo, Wirtschaftswissenschaftler an der Universidad Católica und stellvertretender Leiter des UDI-Thinktanks Libertad y Desarrollo.
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