Freitag, 26. April 2024
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Hass-Sänger Sizzla sagt Europatournee ab

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Der jamaikanische Hass-Sänger Sizzla hat sich kurzfristig entschieden, seine gesamte weitere Tour abzubrechen. Seine Auftritte in Europa sind umstritten, weil er in einigen seiner Texte zu Gewalt gegen Lesben und Schwulen aufruft. Damit wird er auch nicht am 28. August beim „Sunsplash reloaded“-Festival in Wiesen auftreten.

Zuvor wurde Sizzla schon vom Chiemsee Reggae Summer ausgeladen – offiziell wegen „Sicherheitsbedenken“. Der Veranstalter des bayerischen Festivals erklärte in einer Aussendung, mehrere linksradikale Gruppen hätten Aktionen in unmittelbarer Nähe geplant, die zu einer Gefährdung führen könnten. Zu diesen „linksradikalen“ Gruppen, die sich gegen den Sizzla-Auftritt in Bayern gestellt haben, gehörten unter anderem die Grüne Landtagsfraktion, sozialdemokratische Ortsverbände und die katholische Kirche.

Gegen den Auftritt in Wiesen, über den GGG.at ausführlich berichtet hat, haben sich auch die Grünen Andersrum und die sozialdemokratische Homosexuellenorganisation SoHo ausgesprochen. Dabei hat der Veranstalter des „Sunsplash reloaded“ darauf geachtet, dass nur Künstler eingeladen werden, die sich im „Reggae Compassionate Act“ verpflichten, sich von ihren Hass-Texten zu distanzieren.

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Diesen habe Sizzla auch 2007 unterzeichnet. „Doch hat er schon längst seine Unterschrift mündlich widerrufen und auch gleich kundgetan, dass er weiterhin solche Lieder zum Besten geben wird. Ob da vorher oder nachher oder sonst irgendwann einmal ein Papier von einem solchen Hasssänger unterzeichnet wurde ist völlig unerheblich und es interessiert auch niemanden mehr, weil schlicht und ergreifend die Unterschrift dasPapier nicht wert ist“, erklärt Dominik Mungenast von der SoHo.

Für den deutschen Grünen Volker Beck ist die Absage der Sizzla-Konzerte ein Erfolg, der dem „friedlichen Engagement der Menschen vor Ort“ zu verdanken sei. Gegenüber den bayerischen Veranstaltern betonte Beck, nicht die Gefährdung durch Demonstranten habe zur Absage geführt, sondern „wirtschaftlicher Druck und zivilgesellschaftliches Engagement“.

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