Samstag, 27. April 2024
HomeAllgemeinHomo-Aktivist in Uganda ermordet

Homo-Aktivist in Uganda ermordet

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Einer der führenden Kämpfer für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transgendern und Bisexuellen in Uganda ist tot: Der Aktivist David Kato wurde gestern in seiner eigenen Wohnung ermordet.

Zeugen berichteten der Polizei, ein Mann sei gestern, Mittwoch, gegen 14 Uhr in Katos Haus gegangen, habe ihm zweimal auf den Kopf geschlagen und sei dann in einem Auto davongefahren. Kato erlag auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Täter wurden noch nicht gefunden.

Kato war Mitarbeiter der Menschenrechtsgruppe „Sexual Minorities Uganda“ (SMUG) und als deren Vertreter auch oft auf internationalen Konferenzen. Er war auch einer jeder Männer und Frauen, die das ugandische Boulevardblatt „Rolling Stone“ geoutet hatte, Die Zeitung, die in keinem Zusammenhang mit der Musikzeitschrift steht, hatte im letzten Jahr eine Liste mit Personen veröffentlicht, von der sie annahm, sie seien homosexuell – Foto und Wohnadresse inklusive. Dazu kam auf der Titelseite der Aufruf „Hängt die Homos“. Ob der Mord mit den Aufrufen der Zeitung in Zusammenhang steht, ist noch nicht klar.

- Werbung -

Den Homo-Hassern von Uganda war Kato ein besonderer Dorn im Auge: Gemeinsam mit zwei weiteren Betroffenen hatte er gegen das Outing geklagt und bekam vor Gericht in allen Instanzen Recht: Dem „Rolling Stone“ wurden weitere Outings untersagt. Außerdem kämpfte er in den letzten Monaten gegen die Strafverschärfung für Homosexualität.

Darauf nimmt auch SMUG in ihrem offiziellen Nachruf Stellung: „David hat Todesdrohungen bekommen, seit er auf der Titelseite der ‚Rolling Stone‘ war, die zu seinem Tod und dem Tod aller Homosexuellen aufgerufen hat. Davids Tod kommt direkt, nachdem der Oberste Gerichtshof von Uganda beschlossen hat, dass die Menschen mit der Gewalt gegen Homosexuelle aufhören müssen und die Rechte auf Privatsphäre und Menschenwürde respektieren müssen.“

Trotzdem will die Organisation weiter für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in Uganda weiterkämpfen: „Keine Form der Einschüchterung wird unser Anliegen stoppen. Davids Tod hatte nur dann einen Sinn, wenn der Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung gewonnen wird“, so Frank Mugisha, Geschäftsführer von „Sexual Minorities Uganda“.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner