Freitag, 26. April 2024
HomeAllgemeinMontenegro: 'Homosexualität ist eine Krankheit'

Montenegro: ‚Homosexualität ist eine Krankheit‘

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Sechzig Prozent der Montenegriner halten Homosexualität für eine Krankheit. Das geht aus deiner Umfrage hervor, die drei nichtstaatliche Organisationen durchgeführt haben und die am Montag in der Hauptstadt Podgorica vorgestellt wurde. Außerdem sind 17 Prozent der Befragten überzeugt, dass es in Montenegro gar keine Lesben und Schwulen gäbe.

Die weiteren Daten der Umfrage geben allerdings ein bisschen Hoffnung: So hätten knapp drei Viertel der Befragten kein Problem, wenn ihren Kindern Homosexualität nach wissenschaftlichen Kriterien vermittelt wird. Fast zwei Drittel glauben, dass Lesben und Schwule in Montenegro diskriminiert werden und „eine gefährdete Gesellschaftsgruppe“ darstellen, deren Rechte gestärkt werden müssen.

Homosexualität ist in Montenegro seit 1977 legal, schwule Männer können auch in der Armee dienen. Es gibt keine Eingetragene Partnerschaft für schwule und lesbische Paare, die montenegrinische Verfassung verbietet eine gleichgeschlechtliche Ehe. Seit Juni 2010 gibt es auf Druck der EU sogar ein Anti-Diskriminierungs-Gesetz, das auch Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verbietet.

- Werbung -

In der Praxis hinkt die Stärkung dieser Rechte allerdings hinterher: So war die für Mai 2011 geplante erste Lesben- und Schwulenparade Montenegros abgesagt worden: Die Behörden hätten den Veranstaltern zwar ihre Unterstützung zugesagt, dann aber nichts unternommen. Der für Menschenrechte zuständige Minister Ferhad Dinosha war sogar als einziges Regierungsmitglied gegen die Parade.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner