Samstag, 27. April 2024
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Ehe-Gegner hetzen Minderheiten gegen Lesben und Schwule auf

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Wenn es darum geht, gleiche Rechte für Lesben und Schwule zu verhindern, greifen manche Organisationen in die unterste Schublade. Nun sind interne Memos der „National Organisation for Marriage“ (NOM) aufgetaucht, denen zufolge die Organisation „einen Keil zwischen Schwule und Schwarze“ treiben möchte.

Außerdem sollten, so der Plan der NOM, bekannte Latino-Schauspieler und -Sportler die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau öffentlich unterstützen. Damit möchte die Organisation ethnische Gruppen bewusst gegen Lesben und Schwule ausspielen.

Ans Licht kamen die vertraulichen Dokumente im Rahmen einer Gerichtsverhandlung. Nachdem die geplante Ehe-Öffnung im Jahr 2009 in Maine durch eine Volksabstimmung wieder rückgängig gemacht wurde, untersucht die Ethikkommission des US-Bundesstaates die Hintergründe. Dabei wurde klar, dass die NOM über Hintermänner und vorgeschobene Organisationen zu den wichtigsten Unterstützern des Referendums gehörte.

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Die Bürgerrechtsorganisation „Human Rights Campaign“ (HRC) hat sie bereits auf ihrer Homepage veröffentlicht. NOM hat die Echtheit der Dokumente, die größtenteils aus dem Jahr 2009 stammen, in einer Online-Stellungnahme bestätigt – und hinzugefügt: „Die Homo-Ehe ist kein Bürgerrecht“.

Die Memos zeigen, wie detailliert sich die NOM auf eine Infiltrierung der einzelnen ethnischen Gruppen vorbereitet hat: „Die Stimmen der Latinos in Amerika spielen eine Schlüsselrolle bei den Wechselwählern, und das wird sich aufgrund des demografischen Wachstums in der Zukunft noch verstärken. Wird der Prozess der Assimilierung an die führende angloamerikanische Kultur die Hispanics dazu führen, traditionelle Familienwerte abzustreifen? Wir können diesen Prozess der Assimilierung stoppen, in dem wie die Unterstützung der [traditionellen] Ehe als Kernpunkt der Latino-Identität herausstreichen.“ Dazu sollten spanischsprachige Anzeigen, Flugblätter und YouTube-Videos verbreitet werden.

In der afroamerikanischen Gemeinde wollte die „National Organisation for Marriage“ unter anderem mit Spiritualität und Glaube punkten: „Die Homo-Ehe ist die Speerspitze, die Waffe, die verwendet wird, um das Christentum und die Kirche zu marginalisieren und verfolgen“.

Um das zu verhindern, hatte die NOM einen besonders perfiden Plan: „Das strategische Ziel dieses Projekts ist es, einen Keil zwischen Schwule und Schwarze zu treiben – zwei der wichtigsten Wählergruppen der Demokraten“, heißt es dort. In einem anderen ist zu lesen: „Afro-Amerikanische Fürsprecher für die Ehe finden, ausstatten und antreiben (…) Basis der Homo-Ehe provozieren, damit sie diese Sprecher als bigott denunzieren. Kein Politiker möchte ein Thema aufgreifen und verfolgen, das die Parteibasis spaltet“.

Für die NOM könnten die Erkenntnisse der Ethikkommission noch andere Auswirkungen haben: Weil sie sich weigern, die Namen ihrer Spender zu nennen, könnten sie vor Gericht kommen.

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