Freitag, 26. April 2024
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Kontroverse um sexuelle Orientierung von Peter Altmaier

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In Deutschland ist eine Debatte um die sexuelle Orientierung von Umweltminister Peter Altmaier ausgebrochen. Anlass war eine Home-Story des CDU-Politikers, die in der „Bild am Sonntag“ erschienen ist.

Dort sagte Altmaier: „Der liebe Gott hat es so gefügt, dass ich unverheiratet und allein durchs Leben gehe“. „Ich hadere nicht mit meinem Schicksal“, erklärte er. Und fügte hinzu: „Aber ich hatte und habe immer eine kleine Zahl guter Freunde, mit denen ich über alles reden kann.“

Jan Feddersen, Redakteur der linksliberalen „tageszeitung“ (taz), hatte genug von den „pseudobarocken Schwurbeln“ des Ministers und wollte Klartext reden. Was ihm nicht gelang. Denn statt Begriffe beim Namen zu nennen, fragte Feddersen: „Oder meidet er eventuell das Thema H… und das schlimme Sch…-Wort, weil er keine Lust haben könnte, der erste offene H… seiner Partei im Bundesministerrang zu sein?“

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Doch sogar diese Formulierungen waren für „taz“-Chefredakteurin Ines Pohl zu gewagt. Sie ließ den Text online löschen und entschuldigte sich für Feddersens Artikel: „Politisch wie moralisch“, so Pohl, sei „die sexuelle Orientierung eines Menschen irrelevant. Sie ist Privatsache. Entsprechend sollte sich die taz weder an Zwangsoutings noch an Gerüchten über die sexuelle Orientierung beteiligen.“

Was so nicht stimmt. Denn: „Nicht der ‚liebe Gott‘, sondern er selbst hat es schließlich (mit) so gefügt, dass er unverheiratet durchs Leben gehen muss — nämlich als er Ende Juni im Bundestag gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stimmte.“, wie das größte schwule deutschsprachige Online-Portal „queer.de“ bemerkte.

Und wie der deutsche Medienblogger Stefan Niggemeier bemerkte, hatte Pohl offenbar kein Problem, dass „taz“-Kolumnist Elmar Kraushaar in seiner Kolumne „Der homosexuelle Mann“ vor einigen Tagen schrieb, Altmaier sei Teil der „lesbisch-schwulen Prominenz der Regierungskoalition“.

Er kann der Argumentation der „taz“-Chefin nicht folgen: „Natürlich ist es politisch relevant, ob Peter Altmaier schwul ist, wenn Peter Altmaier im Parlament gegen die Gleichstellung von Schwulen stimmt. Und natürlich muss es erlaubt sein, die merkwürdigen Formulierungen des Umweltministers zu hinterfragen, den sicher niemand gezwungen hat, sich die ‚Bild am Sonntag‘ für eine Homestory in die Wohnung zu holen und mit ihr über sein Privatleben zu reden.“, schreibt er in seinem Blog.

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