Samstag, 27. April 2024
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Österreich drückt Conchita Wurst die Daumen

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Österreich ist im Conchita-Fieber. Das ganze Land drückt der bärtigen Diva heute die Daumen: Schließlich ist sie nach ihrem fulminanten Semifinal-Auftritt bei den Buchmachern auf einem der ersten drei Plätze gelandet.

Besonders clever war der schwedische Möbelhändler IKEA: Auf einem Facebook-Foto zeigt er eines seiner (dänischen) Hot Dogs und schreibt „12 Punkte für die Wurst. Und für den Preis“ – gemeint ist damit jener des Hot Dogs in den Einrichtungshäusern. Bereits zum Semifinale postet IKEA den Hotdog mit dem Slogan „Nicht jede herausragende Wurst ist heute in Kopenhagen“.

Lob von der „Kronen Zeitung“

Wie sehr das Conchita-Fieber Österreich erfasst hat, zeigt Unterstützung von unerwarteter Seite: Sogar Michael Jeanée, homophober Briefschreiber in der „Kronen Zeitung“, wünscht Conchita Wurst alles Gute für das heutige Finale – natürlich nicht, ohne zum Schluss auch noch ein paar schwulenfeindliche Seitenhiebe loszulassen.

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Für Kulturminister Josef Ostermayer ist der Finaleinzug von Conchita Wurst „ein starkes Zeichen für ein tolerantes und offenes Europa“. Ihre Teilnahme sei „ein Statement für die Freiheit der Kunst in Form und Ausdruck“. Er gratuliere der bärtigen Diva „zu ihrem erfolgreichen Auftritt und wünsche alles Gute für das Finale“.

Internationale Medien begeistert

Auch international gibt es jede Menge Lob: Der britische „Mirror“ bezeichnete ihren Semifinal-Auftritt als „Highlight in Bondgirl-Manier“. Die seriös-konservative „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sah „eine Kolumbianerin aus Wien“ „über allen strahlen“, und die schwedische „Metro“ sah Wurst als einen der „größten Herausforderer Schwedens“ im Finale.

Der Glanz von Conchita Wurst hat mittlerweile die ganze Welt erreicht. Der „Houston Chronicle“ schwärmt über die Diva, die „die Auffassung sowohl männlicher als auch weiblicher Schönheit infrage“ stelle: Mit rabenschwarzen Locken, verlängerten Wimpern, engelsgleichem Gesicht, bodenlanger Robe und gepflegtem Bart.. Auch der „Sydney Morning Herald“, die größte Zeitung Australiens, lobt die „bärtige Lady aus Österreich“. Ihr Auftreten sei ein politisches Statement – doch Conchita bleibt bescheiden: „Ich bin nur eine Sängerin in einem fabelhaften Kleid, mit tollem Haar und einem Bart!“, relativiert sie mit einem Augenzwinkern.

Public Viewings in der Szene

Und wer den Auftritt von Conchita Wurst heute in der Community erleben möchte, hat dazu genügend Gelegenheit. Viele Szenebars wie das Felixx oder das Gugg in Wien übertragen den Song Contest heute live.

Das wohl größte Public Viewing in Wien wird vom Verein „MiGaY“ im EGA in der Windmühlgasse veranstaltet. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Song Contest wird auf zwei großen Leinwänden indoor und outdoor übertragen. Danach gibt es eine Party mit den größten Hits des Song Contests.

Und auch harte Männer drücken Conchita Wurst die Daumen: Das „Hard On“, Clublokal des Leder- und Fetischclubs LMC Vienna, öffnet seine Pforten schon um 20:30 zu einer „Song Contest Fetisch Night“. Auch hier wird die Veranstaltung live übertragen. Bevorzugter Fetisch des Abends: Bart.

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