Freitag, 26. April 2024
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US-Wahlen: Pete Buttigieg gibt auf

Konzentration der moderaten Wählen auf Joe Biden setzt sich fort

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Der erste offen schwule US-Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg gibt auf. Das hat der 38-Jährige am Sonntagabend überraschend vor seinen Anhängern verkündet. Zuvor hat der ehemalige Bürgermeister von South Bend in Indiana bei den Vorwahlen der US-Demokraten im Bundesstaat South Carolina enttäuschend abgeschnitten.

Sein Rückzug sei „die beste Weise“, damit die Demokraten Donald Trump schlagen können

In einer fulminanten Rücktrittsrede erklärte er, weiterhin mit den Demokraten für die Ablösung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump kämpfen zu wollen. Sein Ausstieg sei „die beste Weise“, dieses Ziel zu erreichen, so der 38-Jährige.

Mit seinem Rückzug kurz vor dem „Super Tuesday“, an dem diese Woche 14 Bundesstaaten fast ein Drittel der Delegierten für die Kandidatenkür wählen, wolle er helfen, „unsere Partei und unser Land zusammenzuführen“.

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Während der Rede war Buttigiegs Ehemann Chasten an seiner Seite, der gegen Tränen ankämpfte. „Es ist mir eine Ehre und ein Privileg gewesen, meinen Ehemann mit dem Rest des Landes zu teilen“, sagte er.

Buttigieg hat keine Basis unter Latinos und Afroamerikanern

Zwar konnte Buttigieg zu Beginn unter anderem die Vorwahl der Demokraten in Iowa gewinnen, doch diesmal konnte er nur 8,3 Prozent der Wähler überzeugen. Damit landete unter allen Kandidaten auf Platz vier. Gewonnen hat diese Vorwahl der ehemalige Vizepräsident Joe Biden – sein erster Erfolg bei den Vorwahlen.

Nach Informationen der New York Times gibt Buttigieg unter anderem auf, weil er es – anders als Joe Biden – nicht geschafft hat, bei der für die Demokraten wichtigen afroamerikanischen Wählerschaft zu punkten. Zuvor war er schon im US-Bundesstaat Nevada, wo es eine bedeutende hispanische Wählerschaft gibt, nur auf dem dritten Platz hinter Sanders und Biden gelandet.

Biden und Buttigieg zählen beide zur moderaten Flügel der Demokratischen Partei, Sanders ist das Aushängeschild des linken Flügels. In den landesweiten Umfragen liegt Sanders vorne – auch, weil sich die Stimmen der moderaten Wähler auf mehrere Kandidaten aufsplitten. Der Ausstieg von Buttigieg wird auch als Manöver gewertet, um den Aufstieg von Sanders zu stoppen.

Auch in den nächsten Jahren wird Buttigieg politisch eine wichtige Rolle spielen

Nach Buttigiegs Rückzug sind damit noch sechs Kandidaten im Rennen: Neben Sanders und Biden sind das der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, die Senatorinnen Amy Klobuchar und Elizabeth Warren und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard. Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur drohen sich die Demokraten innerparteilich aufzureiben. Buttigiegs Rückzug dürfte nun vor allem Biden nutzen.

Die politische Karriere des 38-Jährigen ist aber trotzdem nicht vorbei. Buttigiegs Anhänger skandierten bei dessen Auftritt „2024, 2024, 2024“ – jenes Jahr, in dem die übernächste Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten ansteht. Auch Joe Biden, der Buttigieg für dessen Rücktritt Tribut zollte, machte klar, dass der offen schwule Politiker in den nächsten Jahren noch eine wichtige Rolle in der US-Bundespolitik spielen werde.

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