Freitag, 26. April 2024
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Regenbogen-Wand und Trans-Parkbank in Klagenfurt beschmiert

"Es hat ein Potenzial, gewaltvoll zu sein"

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Zwei Zeichen der LGBTI-Community in Kärnten sind einem Vandalenanschlag zum Opfer gefallen: Eine Regenbogenwand und eine Parkbank in den Farben der Trans-Flagge wurden mit Hassbotschaften beschmiert, berichtet der Verein Queer Klagenfurt/Celovec. 

Schwarze Striche und Totenköpfe statt den bunten Farben der Freude

Für die Klagenfurter Regenbogenparade, die am 26. Juni stattgefunden hatte, hat Urban Playground im Auftrag der Stadt Klagenfurt und des Vereins im Lendhafen eine Regenbogenwand gestaltet: Zu sehen waren die Farben der Regenbogenflagge und zwei ineinandergreifende Hände mit dem Spruch “Love is Love”. Auch zwei Parkbänke wurden gestaltet, eine in den Farben des Regenbogens, eine zweite in den Farben der Trans-Flagge. 

Doch am Dienstag haben Unbekannte zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr gewütet und die Regenbogenwand sowie die danebenstehende Parkbank in den Farben der Trans-Flagge mit Hassbotschaften beschmiert – mit schwarzen Strichen, Totenköpfen und Sprüchen wie “Trans Rights are not Human Rights” oder “Fuck LGBTQ”. 

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Die Kärntner Community ist in Unruhe

Aktionen wie diese seien nicht einfach nur irgendein Vandalenakt, so Hannah Tomasi vom Verein Queer Klagenfurt/Celovec gegenüber dem ORF Kärnten: “Dass genau eben jene Regenbogenfarben beschmiert und mit Hassbotschaften bedeckt werden löst Angst aus und hat etwas Gefährliches. Es hat ein Potenzial, gewaltvoll zu sein”, erklärt sie.  

Denn die verunstaltete Wand und die beschmierte Bank sind nur zwei vorläufige Endpunkte einer bedrohlichen Entwicklung. So seien allein während der Klagenfurter Regenbogenparade vor zwei Wochen mehr als 30 queerfeindliche Übergriffe gemeldet worden, berichtet Tomasi – lediglich einer wurde am Tag danach auch bei der Polizei angezeigt.  

Oft würden die Betroffenen nicht wissen, wie man in solchen Situationen reagiert. Tomasi ruft Betroffene auf, diese Vorfälle zumindest LGBTI-Gruppen zu melden. Die Organisation fordertauch  ausreichenden Schutz für diskriminierte Gruppen. Bis Mittwochvormittag konnte zumindest die Wand wieder in den Farben des Regenbogens gestrichen werden. 

Politik reagiert bestürzt

In der Politik reagiert man bestürzt über den Vandalismus der LGBTI-Symbole in Klagenfurt. Bürgermeister Christian Scheider vom Team Kärnten betonte, er verurteile nicht nur jede Form von Vandalismus und Sachbeschädigung, sondern auch jede Form der Diskriminierung, des Hasses und der menschenverachtenden Gesten. 

Beim der Regenbogenwand handle es sich auch um ein künstlerisches Werk, dessen Beschädigung ihn schmerze, so Scheider weiter. Neos-Gemeinderat Janos Juvan arbeitete sich vor allem an der FPÖ ab: Durch die Ablehnung eines Regenbogen-Zebrastreifens in der Stadt würden “Extrem-Ideologien beflügelt”. 

“Nach der Klagenfurter Regenbogenparade sind bis jetzt allein 30 Fälle von Angriffen auf LGBTIQ-Personen gemeldet worden. Nur zwei Wochen später wurde das größte Zeichen für LGBTIQ-Sichtbarkeit in Klagenfurt jetzt mit LGBTIQ-feindlichen Parolen beschmiert und zerstört. Wir können und dürfen diese Vorfälle nicht ignorieren!”, meint auch Anna-Maria Schuster, Vorsitzende der SoHo Kärnten/Koroška. 

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