Wegen Körperverletzung mit Todesfolge sprach das Landgericht Wuppertal am Montag einen 46-jährigen Restaurantfachmann aus Solingen schuldig. Er ist für eine tödlich verlaufene Penisvergrößerung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Ein 31-Jähriger starb schließlich an Organversagen
Bei den Behandlungen, die er unter anderem über eine Dating-Plattform für schwule Männer angeboten hatte, spritzte er Silikon-Öl in das Geschlechtsteil seiner „Patienten“. Dabei täuschte der Kellner vor, die notwendige Qualifikation für eine solche Behandlung zu haben, so das Gericht.
Bei einem 31-Jährigen, den er im Juli 2019 mit vier Injektionen zu jeweils 100 Milliliter „zum Selbstkosten-Preis von 200 Euro“ behandelte, war das Silikon-Öl allerdings in die Blutbahn gelangt. Es kam zu einer Blutvergiftung, die nach schwerem Leiden schließlich im Februar 2020 zum Tod des Mannes durch innere Blutungen, Leber- und Nierernversagen führte.
Der Angeklagte habe sein Opfer getäuscht, so das Gericht
Der Angeklagte argumentierte, dass er dem späteren Opfer die Spritzen auf dessen ausdrücklichen Wunsch gesetzt hatte. Doch das ließ das Gericht nicht gelten: Schließlich habe der 46-Jährige das Opfer über seine Qualifikation und auch die Art des verwendeten Silikon-Öls getäuscht.
Weil er das Opfer so in entscheidenden Punkten getäuscht hat, habe keine frei verantwortliche Entscheidung des Opfers vorgelegen, befand das Gericht. Außerdem sei die Behandlung potenziell lebensgefährlich und damit rechtlich sittenwidrig gewesen.
Strafverschärfend wertete das Gericht, dass der 46-Jährige trotz der tödlichen Injektion einem anderem Mann mehrere Injektionen verabreicht habe, zuletzt noch im März dieses Jahres.