Samstag, 27. April 2024
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Türkis Rosa Lila Villa: Jetzt hängt die Flagge der Schande noch höher

Mit einer gut sichtbaren Palästinenserflagge hat die Türkis Rosa Lila Villa am Wochenende für Aufregung gesorgt. Nun hat die Villa reagiert - aber erwartungsgemäß nicht so, wie man es eigentlich erwartet hätte.

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Florian Klenk, seines Zeichens Chefredakteur des Falter, hatte am Samstag über Soziale Medien seine Verwunderung ausgedrückt, warum von der Türkis Rosa Lila Villa, dem queeren Zentrum an der Linken Wienzeile, eine Palästinenser-Flagge weht. Schließlich müssen sich queere Menschen in Palästina verstecken, ihnen drohen Verfolgung und gesellschaftliche Ächtung, im Gaza-Streifen auch Haft.

Die Flagge sorgte auch außerhalb der Community für Kritik

Und mit seiner Verwunderung war er nicht alleine: „Weiß da niemand, wie gefährdet Homosexuelle im Hoheitsgebiet der Palästinensischen Administration sind und dass in Gaza Homosexualität mit Gefängnis bestraft wird?“, kommentierte etwa der in Tel Aviv geborene und in Wien lebende Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici.

Wer oder was hinter der Aktion steht, bleibt weiter unklar. Auf wiederholte Presseanfragen, warum die Palästinenserflagge aus einem Fenster der Villa hängt, gab es bis jetzt von den Verantwortlichen keine Antwort. Dafür hat die Villa ein für die Öffentlichkeit weit sichtbares Zeichen gesetzt: Die Flagge hängt jetzt höher. 

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Nun hängt die Flagge ein Stockwerk höher

Hängte sie am Samstag noch von einem Fensterbrett im ersten Stock, war sie an die Oberlichte des selben Fensters gewandert. Am Dienstagabend wehte die Flagge dann aus einem Fenster im zweiten Stock. Was ein Zeichen sein könnte, dass die höchst umstrittene Solidaritätsbekundung für Palästina spätestens dann keine Einzelaktion war.

Zusätzlich hängten die Aktivist:innen der Türkis Rosa Lila Villa zwei Spruch-Transparente auf Seite der Wienzeile an die Fassade. Mit dem Spruch „Gegen Gewalt. Gegen Krieg. Gegen binäres Denken“ zeigen sie, wie sie ihre Prioritäten setzen. Auf einem zweiten Transparent heißt es „Queer für Sicherheit – Arabisch + jüdisch für Freiheit leben“ – eine Gleichsetzung, die bei vielen jüdischen Mitbürger:innen für Unverständnis sorgt.

FPÖ fordert Förder-Stopp für die Türkis Rosa Lila Villa

Für die Türkis Rosa Lila Villa könnte diese Aktion in letzter Konsequenz existenzbedrohend werden: FPÖ-Gemeinderat Stefan Berger, der „das Hissen der Palästinenser Fahne nach dem barbarischen Akt der Hamas“ einen „Tiefpunkt“ nannte, forderte von der Stadt Wien einen Förderstopp für das queere Projekt. Eine Forderung, die mit solch irritierenden Aktionen vermutlich leichter Gehör finden könnte.

Die HOSI Wien betont unterdessen, dass sie mit der Türkis Rosa Lila Villa nichts zu tun habe: „Die Villa ist eine eigenständige Organisation, die keinerlei Einfluss der HOSI Wien unterliegt. Wir als HOSI Wien haben hingegen zum Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrors am 11. Oktober am Ballhausplatz aufgerufen“, so die HOSI Wien.

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