Mittwoch, 15. Mai 2024
HomePolitikEuropaJack Chambers, irischer Minister, outet sich als schwul

Jack Chambers, irischer Minister, outet sich als schwul

In einem gefühlvollen Social-Media-Post hat der irische Straßenbauminister Jack Chambers seine Homosexualität öffentlich gemacht.

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Jack Chambers, Minister für Straßenbau in der irischen Regierung, hat sich als schwul geoutet. Die Ankündigung machte der 33 Jahre alte Abgeordnete der liberativ-konservativen Partei Fianna Fáil am Sonntag auf Instagram.

Persönliches Bekenntnis

Chambers erklärte in seinem Posting, dass es als Politiker manchmal schwierig sein kann, über sein Privatleben zu sprechen. Dies habe dazu geführt, dass persönliche Angelegenheiten in den Hintergrund gerieten. „Es ist wichtig, dass ich zunächst mir selbst gegenüber und dann auch in meiner Rolle im öffentlichen Dienst ehrlich bin“, so Chambers. „Ich beginne das Jahr 2024 damit, euch allen zu sagen, dass ich stolz darauf bin, sagen zu können, dass ich schwul bin.“

Er fügte hinzu, dass die Unterstützung und Liebe seiner engsten Familie und Freund:innen ihm das Vertrauen und den Mut gegeben haben, dies heute öffentlich zu teilen. Chambers betonte das Glück, in einem Land wie Irland zu leben, das in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat und zu einer inklusiveren und gleichberechtigteren Gesellschaft geworden ist.

- Werbung -

Einflussreiche LGBTI-Politiker in Irland

Mit seinem Coming-out reiht sich Chambers in eine Liste von queeren Politikern in Irland ein. Zu ihnen gehören unter anderem der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokraten, Cian O’Callaghan, und der Taoiseach (Premierminister) Leo Varadkar. Varadkar hatte sich 2015, noch als Gesundheitsminister, geoutet.

Der erste offen schwule Politiker in Irland war David Norris, der seit 1987 als Senator dient und maßgeblich an der Aufhebung des Verbots gleichgeschlechtlicher Handlungen in Irland mitgewirkt hat. Seitdem hat Irland seine Gesetze zum Schutz der LGBTI-Rechte kontinuierlich verbessert.

Gemäß dem von der Community mitgestalteten Index Equaldex rangiert das römisch-katholische Irland weltweit auf Platz 29, wenn es um Rechte queerer Menschen geht. Eine Gallup-Umfrage vom Juni 2023 ergab, dass etwa 79 Prozent der Menschen in Irland ihre lokale Umgebung als „guten Ort“ für LGBTI-Personen betrachten. Eine Ipsos-Studie aus dem Jahr 2023 zeigte, dass 80 Prozent der irischen Bürger den Diskriminierungsschutz für trans Personen unterstützen.

Ein Schritt nach vorn für Irland

Das Coming-out von Jack Chambers ist ein weiteres Zeichen für den sozialen Fortschritt in Irland. Die öffentliche Bekanntgabe seiner Homosexualität unterstreicht den Wandel in der irischen Gesellschaft und Politik hin zu mehr Offenheit und Akzeptanz von LGBTI-Personen.

In den letzten Jahren hat Irland bedeutende Fortschritte in der Gleichstellung der LGBTI-Community gemacht. Von der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe bis hin zu verbesserten Gesetzen zum Schutz von LGBTI-Rechten hat das Land einen langen Weg zurückgelegt.

Chambers‘ Schritt, seine sexuelle Orientierung öffentlich zu machen, ist ein positives Signal für junge queere Personen, nicht nur in Irland. Es zeigt, dass man in führenden politischen Positionen erfolgreich sein und gleichzeitig seine wahre Identität leben kann.

Ein Vorbild für andere

Die Reaktionen auf Chambers‘ Bekanntgabe waren überwiegend positiv, was auf eine sich verändernde gesellschaftliche Haltung in Irland hindeutet. Die Tatsache, dass hochrangige Politiker wie Chambers und Taoiseach Leo Varadkar offen über ihre sexuelle Orientierung sprechen, kann Vorurteile abbauen und ein inklusiveres Klima in der Politik und darüber hinaus schaffen.

Jack Chambers‘ Coming-out stellt nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die gesamte LGBTQ+-Gemeinschaft in Irland und weltweit eine bedeutende Entwicklung dar. Es unterstreicht den kontinuierlichen Fortschritt hin zu einer Gesellschaft, in der Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung akzeptiert und respektiert werden.