Samstag, 27. April 2024
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New York: Tschechischer Außenminister gegen Event von „Moms for Liberty“

Die geplante Veranstaltung der umstrittenen Gruppe "Moms for Liberty" im tschechischen Nationalgebäude in Manhattan stößt auf Widerstand des tschechischen Außenministers

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In New York City sorgt eine geplante Veranstaltung von „Moms for Liberty“, einer neurechten LGBTI-feindlichen Hass-Gruppe, für Diskussionen. Der tschechische Außenminister Jan Lipavský sprach sich gegen eine Veranstaltung der Gruppe aus, die am 18. Jänner im tschechischen Nationalgebäude (Česká národní budova) in Manhattan stattfinden soll. Das Gebäude steht im Besitz Tschechiens.

Klare Worte des Außenministers: „Nicht einverstanden mit dieser Veranstaltung“

Tschechischen Medien gegenüber wird Lipavský deutlich: „Ich bin nicht einverstanden mit dieser Veranstaltung. Die Aktivitäten dieser Organisation entsprechen nicht den Interessen der tschechischen Außenpolitik. Hätte es an mir gelegen, würde diese Veranstaltung nicht im tschechischen Nationalgebäude stattfinden.“ Das tschechische Außenministerium stellte klar, dass das Event keine Position des Generalkonsulats in New York, des Ministeriums oder der Tschechischen Republik darstellt.

Das tschechische Nationalgebäude, ein fünfstöckiges Haus an der East 73rd Street in Manhattan, dient als Büro- und Veranstaltungsort. Die Vermietung des Raumes für das Event erfolgte kommerziell durch die Auslandsorganisation Bohemian Benevolent and Literary Association (BBLA) als Vermieter.

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US-Politiker äußern sich

Der US-Abgeordnete Jerry Nadler, zu dessen Kongressbezirk das tschechische Nationalgebäude gehört, verurteilte die Veranstaltung ebenfalls: „Es gibt keinen Platz für Hass oder religiösen Extremismus in New York.“ Und er fügte hinzu: „Wir können nicht zulassen, dass diese Randgruppe diktiert, welche Bücher in unseren Bibliotheken zu finden sind oder welche Version der Geschichte unseres Landes in ihre bevorzugte Erzählung passt.“

Der offen schwule New Yorker Senator Brad Hoylman-Sigal rief in einem Tweet den tschechischen Premierminister Petr Fiala dazu auf, die Veranstaltung zu überdenken.

„Moms for Liberty“: Hassgruppe mit einigen Skandalen

„Moms for Liberty“ weist die Vorwürfe zurück. Mitbegründerin Tiffany Justice betonte, dass einer der führenden Köpfe der Organisation lesbisch sei und einige regionale Vorsitzende schwule Kinder hätten. Die rechte Hass-Gruppe, hat zuletzt für ihre LGBTI-feindlichen Forderungen wie Bücherverbannungen und das Outing von trans Personen Schlagzeilen gemacht.

Dabei hat „Moms for Liberty“ seit ihrer Gründung immer wieder für Kontroversen gesorgt – etwa durch einen Sexskandal in Florida, der Festnahme eines Mitglieds in Tennessee wegen Ladendiebstahls oder die Verwendung eines Zitats von Adolf Hitler in einem ihrer Newsletter. Außerdem wurde ein ehemaliger Koordinator für den Glaubensbereich als verurteilter Sexualstraftäter identifiziert.

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