Die spanische Fußballweltmeisterin Jenni Hermoso hat sich über ihr Coming-Out und die LGBTQ+-Inklusion im Frauenfußball geäußert. In der TV-Show Planeta Calleja erklärte Hermoso, dass sie ihren Eltern nie offiziell gesagt hat, dass sie Frauen mag.
„Ich habe meinen Eltern nie konkret gesagt, dass ich Mädchen mag“
„Ich habe meinen Eltern nie konkret gesagt, dass ich Mädchen mag“, erinnert sich Hermoso: „Es ist etwas, das immer ein Tabu war, aber es gab keinen Grund, das offen zu diskutieren. Die Menschen in meiner Umgebung haben es gewusst. Meine Eltern sind nicht dumm.“
Die Fußball-Weltmeisterin erzählte auch, dass sie immer offen mit ihrer Mutter umgegangen sei, aber wenn es schwierig wurde, wandte sie sich an ihre Tante Carol, die sie als ihre „Vertraute“ beschrieb.
Derzeit ist die Fußball-Weltmeisterin Single
Hermoso sagte weiter, dass sie derzeit Single sei. „Ich habe mich schon verliebt, aber jetzt bin ich es nicht. Es ist eines der besten Dinge, die ich entdeckt habe: Wie man mit sich selbst lebt“, so die Fußballerin.
Ihr Privatleben und ihre Karriere als Fußballspielerin seien immer eng miteinander verbunden gewesen. Wenn sie Probleme hatte, sei auch ihr Fußballspiel ein Desaster gewesen.
Sie sagte auch, dass ein Coming-Out im Frauenfußball viel einfacher sei als im Männerfußball. Dort herrsche ein stereotypisches Bild des Fußballers mit Frau und Kindern. Einige männliche Fußballer, die ihr Coming-Out hatten, seien auf viel Hass gestoßen. Männliche Spieler würden sich nicht äußern, da sie anders behandelt würden.
In die weltweiten Schlagzeilen kam Hermoso durch einen unerwünschten Kuss
In die weltweiten Schlagzeilen kam die Weltmeisterin nach dem Finale, als Luis Rubiales, der Präsident des Spanischen Fußballverbands, Hermoso nach dem Spiel ohne ihre Zustimmung auf die Lippen küsste. Im September reichte Hermoso offiziell Beschwerde gegen Rubiales ein. Kurz darauf trat Rubiales von seinem Amt zurück.
Rubiales sah sich hingegen als Opfer einer Hexenjagd und sagte, der Kuss sei „derselbe, den ich einer meiner Töchter geben würde“. Anfang des Monats erschien Hermoso vor Gericht in Madrid, um ihre Version der Ereignisse darzulegen. Sie beschrieb den Kuss als „unerwartet und zu keinem Zeitpunkt einvernehmlich“.
Jenni Hermoso spielt seit dem 1. Jänner für den mexikanischen Club Tigres. Zuvor war sie unter anderem beim FC Barcelona und Atlético Madrid sowie bei Paris Saint-Germain aktiv.