Samstag, 27. April 2024
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Bundeskanzler Nehammer will auch trans Rechte in Frage stellen

Im Herbst wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Meinungsumfragen zufolge droht der derzeit regierenden ÖVP ein Debakel. Um das zu verhindern, will Bundeskanzler Karl Nehammer jetzt auch offenbar trans Menschen und ihre Rechte angreifen.

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Mit einem „Österreichplan“ möchte Bundeskanzler Karl Nehammer am Freitag in Wels die Fronten seiner Partei vor dem Superwahljahr schließen. Doch mit der Rede vor ÖVP-Funktionären will der Bundeskanzler und Parteichef offenbar auch die Rechte von trans Menschen angreifen. Das geht aus Informationen hervor, die vorab in der Tageszeitung Heute  veröffentlicht wurden.

„Biologische Männer bei Sportveranstaltungen für Frauen“

So schreibt Heute, das „Verbot von Gender-Missbrauch“ sei eine Forderung Nehammers in dieser Rede, in der er seine Partei auf den Wahlkampf einschwören will. „Biologische Männer haben an Sportveranstaltungen für Frauen teilgenommen“, soll im Rede-Manuskript des Kanzlers stehen. Er will eine „klare rechtliche Konkretisierung der Geschlechter“ und spezielle Räume, in denen sich Frauen „sicher fühlen“.

Damit würde der Kanzler in dieser Frage die Position rechter und rechtsradikaler Gruppen aus Europa und den USA übernehmen. So hat sich Beatrix von Storch, stellvertretende Bundessprecherin der in Teilen rechtsextremen AfD, im April 2022 gegen trans Frauen im Frauensport ausgesprochen, „auch wenn diese ideologische Verirrung für das Establishment in Politik und Medien politisch korrekt ist“.

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Der Kanzler wandert auf den Spuren von AfD und Trump-Jüngern

In den USA entdeckten rechte Republikaner bereits vor Jahren trans Menschen als neuen Sündenbock, da die Akzeptanz von Homosexualität zuletzt gestiegen ist und man Homophobie so kaum noch Wählerstimmen bekommt. Zunächst wurde behauptet, dass trans Frauen auf Toiletten cis Frauen belästigen würden – ohne dass dies durch Vorfälle belegbar ist.

Dann zündelten die US-Rechten in der Frage, ob trans Schülerinnen im Schulsport bei Mädchenbewerben mitmachen dürfen. Mehrere konservative Bundesstaaten erließen deshalb in den letzten Jahren Gesetze, wonach sich trans Schülerinnen bei Schulbewerben nicht mit ihren cis Geschlechtsgenossinnen messen dürfen – obwohl die wissenschaftliche Grundlage dafür äußerst dürftig ist.

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