„Pride is a demonstration“ lautet das diesjährige Motto für die Vienna Pride, die von 25. Mai bis 9. Juni stattfindet. Höhepunkte sind dabei das Pride Village, das nach drei Jahren Pause in verkürzter Form von 6. bis 8. Juni am Rathausplatz stattfindet, und die Regenbogenparade am 8. Juni auf der Wiener Ringstraße.
Pride Village mit Unterstützung des Vizebürgermeisters nur drei Tage
Ein Wermutstropfen für die Community wird sein, dass das beliebte Pride Village bei seiner Premiere nach einer verlängerten Corona-Pause statt einer ganzen Woche nur drei Tage auf dem Rathausplatz für Sichtbarkeit sorgt – mit Unterstützung von Neos-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, wie man betont. Für Katharina Kacerovsky-Strobl, Organisatorin der Vienna Pride, ist es dennoch eine „gute Lösung für die LGBTIQ-Community“, die „nach langen und intensiven Gesprächen mit der Stadt Wien“ und weiteren Partner:innen gefunden wurde.
Mit dem Motto machen die Veranstalter:innen klar: Pride ist mehr als ein Fest der Liebe, Akzeptanz und des Zusammenhalts – es ist auch eine Demonstration der Sichtbarkeit, ein Fordern gleicher Rechte und ein Zeichen der Solidarität mit jenen, die nicht auf die Straße gehen können. „Pride ist, was wir als Community daraus machen“, erklärt Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, die auch die Regenbogenparade organisiert.
Eine laute Stimme für die Community, ihre Forderungen zu erheben
„Das Motto soll die Teilnehmer*innen an dieser größten Demonstration Österreichs auch dazu anregen, ihre Forderungen an die Politik laut und klar zu erheben. Ob das der Schutz vor Diskriminierung, ein Ende medizinisch unnötiger Operationen an intergeschlechtlichen Kindern, oder das freie Namensrecht für transgender Menschen ist“, erklärt Otte: „Unsere Community ist mit rund 900.000 Menschen in ganz Österreich nicht zu ignorieren, besonders nicht im kommenden Wahljahr.“
„Mit dem Motto wollen wir in den Vordergrund rücken, wofür Vienna Pride steht. Es ist wichtig, dass unsere Anliegen und Themenin der Mehrheitsgesellschaft angekommen sind, was man daran erkennt, dass die Wirtschaft und Politik unsere Anliegen ernst nehmen und uns immer mehr unterstützen“, sagt dazu Kacerovsky-Strobl.
Pride ist „im Kern eine Bewegung, die von der Straße kommt“
Aber Pride sei „im Kern eine Bewegung, die von der Straße kommt und so vielfältig ist wie die LGBTIQ-Community selbst“, so die Organisatorin. Deshalb soll das Motto dazu anregen, von der Community interpretiert zu werden – denn Pride sei ein Event, der „mit den vielen Events und Kooperationen Sichtbarkeit schafft“, so die Chefin der Vienna Pride.
Zusätzlich zu Pride Village und Regenbogenparade wird es zahlreiche weitere Veranstaltungen zur Vienna Pride geben. So wird es am 7. Juni wieder eine Pride-Konferenz im Wiener Rathaus geben, bei der ein breiter Diskurs zwischen Community, Wirtschaft und Politik gepflegt werden soll. Und ebenfalls am 7. Juni findet der Pride Run auf der Wiener Ringstraße statt.