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Katja Meier und Josefine Paul: Zwei Ministerinnen wollen heiraten

Katja Meier und Josefine Paul sind das bekannteste gleichgeschlechtliche Paar der deutschen Innenpolitik: Die eine ist Justizministerin in Sachsen, die andere Gleichstellungsministerin in Nordrhein-Westfalen. Nun wollen die beiden heiraten - auch, weil das Private in solchen Fällen politisch ist.

Bereits seit mehreren Jahren sind die beiden Grünen-Politikerinnen Katja Meier und Josefine Paul ein Paar. Im Jahr 2021 hatten sie in einem Interview mit der Zeit zum ersten Mal über ihre Beziehung gesprochen. Nun sind sie bereit für den nächsten Schritt.

Nach der Wahl in Sachsen soll geheiratet werden

Gegenüber der Zeitschrift Bunte  haben sie jetzt angekündigt, heiraten zu wollen. Das gab die am Donnerstag erscheinende Zeitschrift in einer Vorab-Meldung bekannt. Damit wären sie das erste Ministerinnen-Ehepaar Deutschlands: Meier ist sächsische Justizministerin, Paul Gleichstellungsministerin in Nordrhein-Westfalen.

Die Hochzeit soll am 1. September stattfinden, nach der Landtagswahl in Sachsen. Katja Maier ist für diese Wahl die Spitzenkandidatin der Grünen.

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„Homosexualität muss sichtbar sein, auch auf der Straße“

„Homosexualität muss sichtbar sein, auch auf der Straße, wir gehen Hand in Hand“, so die beiden Politikerinnen. Schließlich gebe es auch heute noch „bei jungen Schwulen und Lesben Probleme mit der Familie und Mobbing in der Schule“, so Paul: „Alle jungen Menschen brauchen Unterstützung in ihrer Selbstfindung und queere Jugendliche brauchen die Gewissheit, dass ihre Liebe ganz normal ist.“

Doch das ausschlaggebende Argument für das Ja-Wort war kein politisches, so die beiden Politikerinnen, die verrieten, dass sie sich im Bundesrat zuzwinkern: „Es geht weniger um die politische Geste – die Liebe ist das Fundament“, so Paul: Es gehe darum, „sich gegenseitig zueinander zu bekennen“.

Derzeit führen die beiden Frauen eine Fernbeziehung

Derzeit führen die beiden eine Fernbeziehung von West- nach Ostdeutschland: „Wir trinken jeden Morgen um 6.30 Uhr per FaceTime zusammen Kaffee. Wenigstens abends vor dem Schlafengehen telefonieren wir noch einmal“, so die sächsische Justizministerin.

Während Paul schon immer Frauen geliebt hatte, war es bei Meier anders, als sie sich in ihre Parteifreundin verliebte „Ich war 38 und hatte vorher schon Beziehungen mit Männern“, sagte sie der Bunten: „Aber ich liebe ja nicht ein Geschlecht, sondern den Menschen.“

Die Zivilehe wurde in Deutschland im Sommer 2017 für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU hatte die entscheidende Abstimmung im Bundestag freigegeben. Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden in den ersten fünf Jahren mehr als 65.600 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen.

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