Montag, 17. Juni 2024
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Nach Angriff auf trans Person: Bremen schiebt 17-jährigen Algerier ab

Jener Algerier, der Anfang April eine trans Person vor dem Bremer Hauptbahnhof beschimpft und angegriffen haben soll, wurde nun nach Spanien abgeschoben.

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Die Hansestadt Bremen hat einen 17 Jahre alten Algerier nach Spanien abgeschoben, der illegal eingereist war und am 2. April eine trans Person angegriffen haben soll. Das berichtet Radio Bremen . Demnach sei Spanien für den 17-Jährigen zuständig, weil er dort Asyl beantragt hatte, bevor er illegal nach Deutschland weitergereist ist.

Zunächst beschimpft, dann gejagt und mit Pfefferspray besprüht

Der Algerier steht in dringendem Tatverdacht, am 2. April eine 27 Jahre alte trans Person vor dem Bremer Hauptbahnhof zunächst mehrfach lautstark beschimpft zu haben, unter anderem als „Schwuchtel“. Dann soll er der Person bis vor den Eingang eines Hotels gefolgt sein, wo er sie ihr Pfefferspray ins Gesicht sprühte.

Bei dem Angriff erlitt das Opfer Augenreizungen und musste im Krankenhaus behandelt werden. Einsatzkräfte der Bundespolizei in Zivil konnten den Mann nach kurzer Flucht festnehmen und an die Bremer Polizei übergeben. Er kam unverzüglich in Untersuchungshaft – auch, weil er der Innenbehörde zufolge schon wiederholt auffällig geworden sei, unter anderem wegen eines bewaffneten Raubes.

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„Wir schöpfen alle Möglichkeiten aus, ausländische Straftäter abzuschieben“

„Klar ist, wir schöpfen alle Möglichkeiten aus, ausländische Straftäter abzuschieben“, erklärte dazu der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer von der SPD. Zwar stelle das Gesetz bei Minderjährigen „extrem hohe Anforderungen“ an die Unterbringungs- und Versorgungssysteme des Ziellandes, diese würden in den meisten europäischen Staaten – darunter auch Spanien – „ohne Weiteres erfüllt“.

In den letzten Wochen hat es in Bremen mehrere Angriffe auf trans Menschen gegeben. So wurde etwa eineinhalb Wochen nach dem Vorfall eine 50 Jahre alte trans Person beleidigt und bedroht. Anfang Mai wurde die als „Dschungelcamp“-Kandidatin bekannte Influencerin Jolina Mennen in der Bremer Innenstadt mit einem Messer angegriffen.

Diese Vorfälle stehen in keinem Zusammenhang miteinander. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat die Bremer Polizei in diesem Zusammenhang für die schnellen Ermittlungserfolge gelobt.