Dienstag, 30. April 2024
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Ehe verlängert Lebenserwartung von Schwulen

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Männer, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe leben, werden älter als Single-Heteros. Das geht aus einer dänischen Studie hervor. Schlechte Nachrichten gibt es dafür für verheiratete Lesben: Sie haben die geringste Lebenserwartung.

Getrennt lebende Ehepartner sterben früher

Die Autoren der Studie haben die Daten des dänischen Melderegisters analysiert und kamen zu einigen interessanten Schlüssen: So sterben homo- und heterosexuelle Ehepartner, die getrennt wohnen, am frühesten.

Ein Ergebnis, das den Wiener Psychotherapeuten Johannes Wahala von der Beratungsstelle „Courage“ erstaunt: „Meiner Erfahrung nach erfahren Paare, die sich für die Lebensform ‚Living together apart‘ entschieden haben, sehr viel Befriedigung und Zufriedenheit“, wundert er sich über die Ergebnisse der Dänen.

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Ehepartner haben höchste Lebenserwartung

Schwule Männer, die in einer Ehe leben, haben der Studie zufolge übrigens nach Hetero-Ehepaaren die zweithöchste Lebenserwartung. Ein Wert, der sich in den letzten Jahren übrigens sogar noch verbessert hat. Sie leben länger als geschiedene oder unverheiratete heterosexuelle Männer.

„Menschen in einer befriedigenden Partnerschaft mit gemeinsamen Interessen und Lebensperspektiven haben eine höhere Lebenserwartung. So ist es auch bei homosexuellen Männern“, so Wahala. Schwule Paare dürften auch deshalb glücklicher als Heterosexuelle sein, weil sie „genügend partnerschaftliche Räume und Interessen teilen, jedoch auch ihre Autonomie bewahren“, so der Experte.

Anerkennung macht Schwule älter

Der Studie zufolge liegt die höhere Lebenserwartung auch an der staatlichen Anerkennung dieser Partnerschaften: Dänemark hat als erstes Land der Welt die Eingetragene Partnerschaft eingeführt und 2012 auch die Ehe geöffnet. Damit seien diese Paare in die Mitte der Gesellschaft gerückt, was viele Risikofaktoren ausgeschaltet hätte, so die Studienautoren.

Keinen positiven Effekt brachte die Einführung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften allerdings für Lesben. „Seit dem Jahr 2000 ist die Sterblichkeitsrate unter verpartnerten Lesben aus Dänemark fast 90 Prozent höher als unter heterosexuell liebenden Frauen“, erklärte Studienautor Morten Frisch. Für Wahala liegt das daran, „dass die weibliche Homosexualität gesellschaftlich zu wenig thematisiert“ oder gar ignoriert werde und Lesben deshalb noch um ihre Akzeptanz kämpfen würden.

Keine höhere Lebenserwartung für Lesben

Ein Ergebnis, das auch die Studie bestätigt: So würden sich Lesben wegen gesellschaftlicher Ausgrenzung mit sechs Mal höherer Wahrscheinlichkeit das Leben nehmen als heterosexuelle Frauen. Außerdem gebe es einen um 60 Prozent erhöhte Krebsgefahr, die bislang nicht erklärt werden konnte.

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