Samstag, 27. April 2024
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Wiener Verdienstzeichen für Helmut Graupner und Andreas Brunner

Erstmals Auszeichnung für Verdienste für die Community

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Große Ehrung für zwei der bekanntesten Vertreter der Community: Am Donnerstag wurden der Bürgerrechtsanwalt Helmut Graupner und der Historiker Andreas Brunner im großen Wappensaal des Wiener Rathauses mit dem Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. Verliehen wurde es von der für Anti-Diskriminierung zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger von der SPÖ.

Graupner wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet, Brunner mit dem Silbernen. Es ist das erste Mal, dass queere Aktivisten in Wien für ihr Engagement im LGBT-Bereich mit einem Orden ausgezeichnet wurden. Dem entsprechend versprachen Graupner und Brunner, auch weiterhin für die Anliegen sexueller Minderheiten zu kämpfen. Auch die Wiener Antidiskriminierungsstrelle (WASt) gratulierte Graupner und Brunner herzlich.

Graupner ist Österreichs bekanntester LGBT-Bürgerrechtsanwalt

Graupner setzt sich seit mehreren Jahrzehnten für die Beseitigung sämtlicher rechtlicher Diskriminierungen von LGBT-Personen ein. Im Jahr 1991 gründete er das Rechtskomitee Lambda (RKL), dessen Präsident er bis heute ist. Außerdem ist er Co-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS), Vice-President for Europe der International Lesbian, Gay, Bi, Trans and Intersex Law Association (ILGLaw), österreichisches Mitglied und Co-Coordinator der European Commission on Sexual Orientation Law (ECSOL) sowie Mitglied der World Association for Sexual Health (WAS).

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Er wirkte auch wesentlich an der Entstehung des Partnerschaftsgesetzes mit. Vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, dem Gerichtshof der Europäischen Union sowie vor den österreichischen Höchstgerichten vertrat Helmut Graupner etliche Mandanten, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität diskriminiert wurden. Damit schaffte er es auch, zahlreiche rechtliche Ungleichbehandlungen zu beseitigen.

Ewa Dziedzic, LGBTI Sprecherin und Bundesrätin der Grünen, lobt Graupner für sein Engagement. „Sein unermüdlicher, persönlicher Einsatz als Anwalt führte zuletzt zur Aufhebung des Adoptionsverbotes für gleichgeschlechtliche Paare. Graupner macht rechtliche Diskriminierungen sichtbar und bekämpft sie bis zu ihrer Aufhebung“, so die Bundesrätin

Andreas Brunner: Ein Chronist des schwulen, lesbischen und transgender Wien

Der Historiker Andreas Brunner leitet „QWien“, das Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte in Wien, das 2007 gegründet wurde. Er ist Mitbegründer der Regenbogenparade und der ersten schwulen Buchhandlung Österreichs, dem „Löwenherz“, das bis heute besteht. Aktuell kuratiert er die Ausstellung „Sex in Wien. Lust. Kontrolle. Ungehorsam.“ im Wien Museum.

Brunner trage „wesentlich zur kollektiven Geschichtsschreibung der LGBTI-Community in Österreich bei und ist ein hervorragender Kenner der der lesbisch und schwulen Geschichte des 20. Jahrhunderts“, so Dziedzic zu dem Geehrten.

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